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Frage von Roberto A. •

Frage an Linus Förster von Roberto A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Förster,

wir schieben bunddesweit immer noch eine immens große Bugwelle an Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz vor uns her. Insbesondere in Schwaben werden die Schulabgängerzahlöen in den nächsten Jahren nicht abnehmen. Das heißt in der Konsequenz, dass noch weitere Jugendliche zukünftig ohne Ausbildungsplatz dastehen werden.

Meine Frage an Sie: " Wie stehen sie zu dieser Problematik?" Liegt es daran, dass wir nicht genug ausbildungsfähige und ausbildungswillige Jugendliche haben? Oder wäre es eine Möglichkeit über eine Ausbildungsplatzabgabe zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen?

Gleich im voraus vielen Dank für Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen
Armellini Roberto

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Sehr geehrter Herr Armellini,

von ausbildungsunwilligen Jugendlichen möchte ich grundsätzlich nicht sprechen. Es mag sein, dass nicht allen Jugendlichen mit 14, 15 oder 16 Jahren klar ist, wie wichtig eine solide Berufsausbildung ist - und dass sie für eine Ausbildung auch einen großen Teil selbst beitragen müssen. Aber hier sind wir alle bei der Erziehung gefordert - in erster Linie die Eltern, aber eben nicht nur.

Den Begriff "nicht ausbildungsfähiger" Jugendlicher kann ich nicht leugen, schließlich wird er von Arbeitgeberseite immer wieder ins Feld geführt. Diese Wertung ist natürlich in erster Linie ein Schlag in das Gesicht eines jeden in Regierungsverantwortung stehenden Bildungspolitiker, denn es besagt, dass wir ein Defizit in unserem (Schul-)bildungssystem haben. Hieran müssen wir etwas ändern! Allerdings würde ich persönlich es für treffender halten, wenn wir von Jugendlichen sprechen würden, die eine besondere Unterstützung bei der Ausbildung brauchen. Eine solche Unterstützung können - oder wollen - mache Betriebe nicht leisten. Ganz im Gegensatz dazu stehen natürlich große Lehrwerkstätten oder gar Einrichtungen, die auf den besonderen Förderbedarf dieser Jugendlichen spezialisiert sind. Diese müssen natürlich finanziert werden. Eine Ausbildungsplatzabgabe ist hierfür förderlich.

Unabhängig davon ist die Anzahl der Ausbildungsplätze zu sehen. Auch hier haben wir - wie Sie in Ihrer Frage ja schon angeben - insbesondere in Schwaben Nachholbedarf. Mit Lehrwerkstätten und Ausbildungsverbünden kann hier viel erreicht werden. Deshalb ist die Ausbildungsplatzabgabe in doppelter Sicht für mich ein geeignetes Instrument, unseren Jugendlichen auf dem Weg zu einer fundierten und guten Ausbildung zu helfen und somit für eine chancenvolle Zukunft zu sorgen.

Bayern, aber gerechter.

Dr. Linus Förster