Nahrungsergänzungsmittel regulieren?
Sehr geehrte Frau Heitmann,
aufgrund der hohen Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln wollte ich fragen, ob die Politik dafür sorgen sollte, dass diese stärker reguliert werden, damit diese sicher für die Konsumenten sind? Da NEMs als Lebensmittel gelten, müssen diese nicht so hohe Anforderungen wie z.B Arzneimittel erfüllen. Wäre es z.B. denkbar, dass NEMs zumindest verpflichtende Laboranalysen aufweisen müssen, damit auf enthaltene Inhaltsstoffe und ggf. Schadstoffe geprüft wird?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist an sich leider nicht ganz unproblematisch, da diese, wie von Ihnen beschrieben, keinerlei Prüfung durchlaufen und gleichzeitig mit hohen Gesundheitsversprechen geworben werden, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.
Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich sein, wenn man mit bestimmten Nährstoffen wie beispielsweise Vitamin D unterversorgt ist. Wir beobachten allerdings, dass Verbraucher*innen teilweise bewusst über die Wirksamkeit der Nahrungsergänzungsmittel getäuscht werden, indem Wirkungen versprochen werden, die so nicht eintreten. Darüber hinaus können die Mittel in Einzelfällen auch noch gesundheitliche Schäden hervorrufen.
Ich fände eine Regulierung und ehrliche Kennzeichnung auf Nahrungsergänzungsmitteln richtig, jedoch ist dies leider kein Projekt, auf das sich die derzeitige Regierungskoalition einigen konnte, um es zeitnah anzugehen.
Konkret vorstellbar wären für die Zukunft aber etwa die Einführung eines Prüfverfahrens, bevor Mittel in den Verkauf gelangen, oder die Festlegung von Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe. Auch eine Meldestelle für Neben- und Wechselwirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln könnte Verbraucher*innen mehr Orientierung und Hilfe bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Linda Heitmann, MdB