Warum wird der Bau von Wohnungen im 2. Förderweg nicht voran getrieben?
Im Vergleich zu über 100.000 Wohnungen im 1. Förderweg, gibt es lediglich etwas über 2000 Wohnungen in ganz Hamburg im 2. Förderweg, obwohl viel mehr Einwohner berechtigt sind den 2. Förderweg zu bekommen als den 1. Förderweg.
Sind Anpassungen der Einkommensgrenzen geplant? Bürger mit Mindestlohn erfüllen aktuell nicht mehr die Kriterien des 1. Förderwegs und im 2. Förderweg wird nichts gebaut.
Vielen Dank für Ihre Anfrage in Bezug auf geförderte Wohnungen im 1. und 2. Förderweg (FW). Ich habe mich diesbezüglich mit dem für Stadtentwicklung zuständigen Ressort unserer Fraktion ausgetauscht und kann Ihnen nun folgende Antwort geben.
In der Regel sind private Grundeigentümer frei in der Auswahl des Förderwegs. Bei Befreiungen vom Planrecht, der Schaffung von neuem Planrecht sowie auf städtischen Grundstücken, werden allerdings Zielvorgaben für die einzelnen Segmente per städtebaulichen Vertrag vereinbart. Die Fördersystematik hat sich in den letzten Jahrzehnten aufgebaut, sodass der 1. FW hier überrepräsentiert, der 2. dagegen im Verhältnis relativ „jung“ ist. Hier konnten deshalb noch keine größeren Bestände aufgebaut werden. Die Stadt Hamburg ist bemüht, auch den 2. FW stärker in den Fokus zu nehmen. Mit dem Kompromiss zur Volksinitiative zum geförderten Wohnungsbau wurde vereinbart, dass 1.000 zusätzliche Wohnungen im 1. FW gebaut werden sollen. Wir gehen davon aus, dass daraufhin im Zuge der Umsetzung des „Drittel-Mixes“ verstärkt der 2. FW zum Zuge kommen wird. Auch bei den Großprojekten auf städtischen Grundstücken, wie Oberbillwerder, Mitte Altona II, der Science City oder in Wilhelmsburg wird es eine ausgewogene Mischung im 1. und 2. FW geben. Die Anpassung der Einkommensgrenzen ist zeitnah (voraussichtlich Ende 1.Quartal oder Anfang 2. Quartal) vorgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Lena Zagst