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Lauri Lehmann
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Frage von Jules E. •

Frage an Lauri Lehmann von Jules E. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Lieber Herr Lehmann -

welche Kompetenzen hat Ihnen Ihr bisheriger beruflicher Werdegang - Altertumswissenschaftler - mutmaßlich für Ihre politische Karriere vermittelt? Inwiefern stehen Sie "mitten im Leben" - und haben sich nicht nurmehr rein akademisch mit den aktuellen Fragen unserer Zeit auf kommunaler Ebene befaßt?

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jules Elysad

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Elysad,

in meinem bisherigen beruflichen Werdegang habe ich auf folgenden Gebieten, die für meine politische Arbeit relevant sein können, Erfahrungen gesammelt:

1.) Schule/Bildungspolitik: Im Rahmen meiner Lehramtsausbildung war ich an einer Berliner Grundschule und zwei Berliner Gymnasien tätig. Darüber hinaus habe ich auch außerhalb von Berlin Unterrichtserfahrung gesammelt, als ich ein halbes Jahr an einer Schule in Montreux (französischsprachige Schweiz) Deutsch unterrichtet habe. An dem Universitätsinstitut für Klassische Philologie, an dem ich arbeite, werden auch Lehramtsstudiengänge angeboten. Daher kenne ich nicht nur die aktuellen Probleme an den Berliner Schulen, sondern bin auch mit dem Thema "Reform der Lehramtsstudiengänge" vertraut.

2.) Universität/Hochschulpolitik: Meine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter an den Instituten für Klassische Philologie und Klassische Archäologie der Freien Universität ist - wie Sie richtig bemerken - in erster Linie akademischer Natur. Durch meinen Beruf habe ich aber Einblick in die Probleme der Studierenden, Lehrenden und Forschenden an den Berliner Universitäten.

3.) Parlament/Bundespolitik: Doch bin ich kein „verstaubter Altertumswissenschaftler“, wie Sie vielleicht denken. Der Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, das ich auch in meinem Berufsleben umzusetzen versuche. Seit September 2003 arbeite ich nebenberuflich in dem Büro des Bundestagsabgeordneten Otto Fricke, der Mitglied und seit November 2005 Vorsitzender des Haushaltsausschusses sowie stellvertretendes Mitglied im Petitionsausschuss ist. Im Büro von Herrn Fricke betreue ich die Angelegenheiten des Petitionsausschusses und Teilbereiche des Bundeshaushaltes (z.B. Haushalt des Bundesfamilienministeriums, Bundesumweltstiftung). Meine Arbeit im Bundestag ermöglicht mir einen vertieften Einblick in die parlamentarischen Abläufe und eine fundierte Kenntnis bundespolitischer Themen.

4.) Museum/Kulturpolitik: Bereits während meines Archäologiestudiums habe ich an verschiedenen Forschungseinrichtungen und Museen gearbeitet: am Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin (übrigens ganz in der Nähe meines Wahlkreises Charlottenburg-Nord), am Römisch-Germanischen Museum Köln und am Museo di Archeologia in Mailand (Italien). Außerdem war ich an Ausstellungen in der Abguss-Sammlung antiker Plastik (ebenfalls ganz in der Nähe meines Wahlkreises) und der Griechischen Kulturstiftung beteiligt. Die Berliner Museumslandschaft ist mir daher gut vertraut.

5.) Gesetzliche Betreuung/Seniorenpolitik: Last, but not least möchte ich ein Politikfeld nennen, das mir sehr am Herzen liegt, auch wenn man es von jemandem wie mir, der noch vergleichsweise jung ist, vielleicht gar nicht erwartet: die Seniorenpolitik. Mein Interesse dafür wurde geweckt, als ich im März 2002 ehrenamtlich die gesetzliche Betreuung einer Seniorin übernommen habe.

Lassen Sie mich, nachdem ich Ihnen die Gebiete meines beruflichen Werdegangs aufgezählt habe, die auch für meine politische Arbeit relevant sein können, noch einige allgemeine Bemerkungen anfügen:

-Unter den FDP-Kandidaten in Charlottenburg-Wilmersdorf sind neben mir drei Juristen, zwei Politikwissenschaftler und ein Diplom-Ingenieur. Als Archäologe und Griechisch- und Lateinlehrer bereichere ich das Team insbesondere auf den Gebieten der Bildungs-, Hochschul- und Kulturpolitik.

-Politiker können und müssen meines Erachtens auch nicht auf allen Gebieten, auf denen sie Entscheidungen treffen, berufliche Erfahrung haben. Viel wichtiger ist die Fähigkeit, nach Abwägung der von Experten vorgetragenen Argumente zu einem eigenen fundierten Urteil zu kommen. Diese Fähigkeit bringe ich als Geisteswissenschaftler mit. In wie vielfältige Themenbereiche ich mich bisher eingearbeitet habe, zeigen meine oben geschilderten unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen.

-Sie sprechen von meiner „politischen Karriere“. Damit suggerieren Sie, ich wolle Berufspolitiker werden. Hierzu möchte ich klarstellen, dass ich mich deshalb politisch engagiere, weil ich in unserer Stadt, die derzeit weit unter ihren Möglichkeit regiert wird, etwas bewegen möchte, nicht weil ich mit dem Mandat meinen Lebensunterhalt bestreiten möchte.

In der Hoffnung, Ihre Frage ausführlich und präzise genug beantwortet zu haben, bedanke ich mich für Ihr Interesse an meiner Person und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr Lauri Lehmann