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Laura Wahl
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Frage von Florian S. •

Wie wollen sich die Grünen für den Erhalt und die Reaktivierung der Geraer Brunnen engagieren? Wie stehen Sie bezüglich der Privatisierung von Wäldern und den Erhalt der Flora und Fauna in Gera?

Sehr geehrte Frau Wahl,
ich interessiere mich für die Natur in Gera. Ich gehe gerne im Stadtwald spazieren, da ich dort meinen Frieden finden kann und erfrische mich am Brunnen des Dahliengartens mit dem kühlen Nass. Wie möchten sich die Grünen für den Erhalt und die Reaktivierung von Brunnen, insbesondere des Brunnens am ehemaligen Plzen-Center in Gera-Lusan, sowie für die Aufforstung der Waldgebiete und die Rettung der vom Klimawandel bedrohten Flora und Fauna in Gera engagieren? Wie stehen Sie und die Grünen dazu, dass viele Wälder in Privatbesitz sind, was ich nicht gut finde, da meiner Meinung nach Wälder für alle Bürger offen zugänglich sein und nicht jemandem Privates gehören sollten? Wären das Themen für die offene Sprechstunde im Geraer-Kreisbüro oder für die Grünen-Politiker aus dem Thüringer Landtag? Oder kann ich von der Stadt Gera Infos dazu erhalten? Kann die Stadtteilmanagerin in Lusan Auskünfte geben? Ich freue mich auf Ihre Antwort!Mit freundlichen Grüßen
Florian S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr S.,

herzlichen Dank für die Fragen, die ich hiermit gern beantworte. 

 

ERHALT UND REAKTIVIERUNG VON BRUNNEN (v. a. am ehemaligen Plzen Center)

Mit den Brunnen sprechen Sie ein uns sehr wichtiges Thema an, denn die Verfügbarkeit von kostenfreiem Trinkwasser gehört aus unserer Sicht als Maßnahme zum Hitzeschutz in jede Innenstadt. Künftig machen wir Grüne uns im Stadtrat also weiterhin stark für:

  • ein ausreichendes Trinkbrunnensystem
  • die städtische Unterstützung von „Refill Stationen“
  • Unterstützung von Bund und Land

Springbrunnen

  • Wasserkreisläufe statt Frischwasser, Brunnenpatenschaften (wie z.B. Pinguinbrunnen - Sparkasse) fördern
  • Springbrunnen dienen auch der Abkühlung der Stadt in heißen Sommern

 

POSITION ZU PRIVATISIERUNG VON WÄLDERN UND ERHALT VON FLORA UND FAUNA IN GERA

“Gera wächst grüner und weniger grau” ist die Überschrift aus dem Geraer Kommunalwahlprogramm zum Kapitel Stadtentwicklung, Wirtschaft, Klima-, Umwelt- und Naturschutz. Für uns ist daher klar:

  • dass wir uns auch in der nächsten Legislatur stark dafür machen, dass der Stadtwald überwiegend in kommunaler bzw. staatlicher Hand bleibt
  • dass bereits stillgelegte, also nicht mehr wirtschaftlich genutzte Teile des Stadtwaldes mehr sich selbst überlassen und naturnäher werden
  • Wir brauchen mehr Stadtbegrünung, zum einen für das Stadtklima und die Verbesserung der Atemluft, zum anderen um mehr Versickerungsflächen entstehen zu lassen - das reduziert Überflutungsrisiken und verbessert das Regenwassermanagement
  • Wir sind für eine generelle Begrünung von Häusern, Dächern und Hinterhöfen sowie von Fassaden von Schulgebäuden, Turnhallen und öffentlichen Gebäuden
  • Viele kleine, aber vernetzte Grünräume und Wasserflächen tragen eher zur Kühlung der Innenstadt bei als einzelne große Flächen
  • Wir setzen uns für mehr entsiegelte Flächen entlang der Straßen und Gehwege mit Hecken, Sträuchern und Alleebäumen ein. Die „Straße des Bergmanns“ eignet sich bestens für einen solchen Umbau. 
  • Bänke, Groß-Schachspiele, Blumenkästen und Hochbeete sollen mehr Aufenthaltsqualität im Zentrum bieten
  • Kommunale Gemeinschaftsgärten, zivilgesellschaftliche Initiativen zur „essbaren Stadt“ und zum Stadtgärtnern (urban gardening), insbesondere auf öffentlichen Grünflächen im unmittelbaren Wohnumfeld, werden unterstützt
  • Die Geraer Wohnungsgenossenschaften sollen zur Erarbeitung entsprechender Nutzungskonzepte und ihrer Umsetzung ermuntert und dabei unterstützt werde
  • Gera ist eine Stadt mit einem beachtlichen Baumbestand, mit schönen Parks und Spielplätzen, die gepflegt und erhalten bleiben sollen
  • private Wälder bleiben für Naherholung öffentlich zugänglich  + Schutzstatus bleibt erhalten

 

ENGAGEMENT ZU AUFFORSTUNG

  • Dort, wo es z.B. aus Artenschutzgründen sinnvoll ist, sprechen wir uns dafür aus, Wald in angemessenem Umfang aus der Nutzung nehmen.
  • Stadt betreibt Aufforstung, Ausgleichsfläche bei Bebauung im Stadtgebiet 

 

Die oben genannten Punkte wird die Fraktion im Stadtrat mit in die nächste Legislatur nehmen und entsprechende Anfragen an die Stadtverwaltung richten, Beschluss-Vorlagen einbringen, aber auch für die Einplanung von Geldern im städtischen Haushalt kämpfen.

Der Kreisverband der Grünen in Gera unterstützt die Anliegen mit dazu geeigneten Veranstaltungen zum Informieren und Austauschen sowie Pressearbeit.

Auf landespolitischer Ebene werden wir natürlich ebenfalls dafür streiten, dass den Kommunen Gelder zur Verfügung gestellt werden, um derartige Anpassungen an den Klimawandel finanzieren zu können.