Haben Sie je versucht sich für grüne Prinzipien in der Preis-/Kundenpolitik in ihrer Funktion bei der EVAG einzusetzen? Wissen die Bundesgrünen um die Auswirkung ihrer Politik auf den ÖPNV?
Liest man die bisherigen Antworten in Ihrem Profil,haben Sie die Preis-/Kundenpolitik der EVAG schon öfter vor verwunderten/verärgerten Wählern verteidigen müssen.
Haben Sie sich je für Dinge wie Sozialtickets,Kurzstreckentickets,das Abfahren bereits gekaufter Fahrscheine (dies mahnte selbst die Verbraucherzentrale ab https://tinyurl.com/2deo5ooa) oder gegen Preiserhöhungen durch den VMT in Ihrer Funktion eingesetzt oder stellten Sie grüne Ziele in diesem Fall zugunsten des Profits zurück?
Haben Sie je die Bundesgrünen einmal mitgeteilt,wie sich deren Entscheidungen bezüglich Abschaltung von Kraftwerken und durch Drängen auf eine CO2 Steuer,Strom bzw. Sprit und somit auch die ÖPNV-Preise verteuern?
Könnten Sie die Bundesgrünen einmal wissen lassen dass die Bezahlbarkeit des ÖPNV für alle (auch für die sozial Schwächeren) in weite Ferne rückt?
Sie haben 2 Machtpositionen inne (EVAG/Landtag), sind sie bereit künftig im Sinne der Bürger zu handeln?
Sehr geehrter Herr M.,
Sie dürfen versichert sein, dass ein attraktiver ÖPNV und die Schaffung der Voraussetzungen hierfür mir eine Herzensangelegenheit ist. Wenn Sie meine Website oder Social-Kanäle verfolgen, ist Ihnen sicher schon aufgefallen, dass wir uns hier in Erfurt und in Thüringen intensiv für einen Angebots- und Infrastrukturausbau sowie gute Rahmenbedingungen für Bus und Bahn einsetzen.
Insbesonder die Einführung des Deutschlandtickets unserer Bundesregierung, an der wir Grüne beteiligt sind, bedeutet einen revolutionären Schritt nach vorne. Für viele Pendler*innen und ÖPNV-Nutzer*innen ist dies eine deutliche Entlastung. Das kostengünstige, bundesweit nutzbare, Ticket für 49€ überzeugt - dies zeigen auch die Verkaufszahlen der EVAG: über 19.000 Tickets wurden bereits verkauft.
Das Sozialticket wollen wir Grüne in Erfurt weiterführen. Es ist eine wichtige Säule, um Menschen mit geringem Einkommen Teilhabe am Nahverkehr zu ermöglichen. Ich setze mich dafür ein, dass das auch das Sozialticket als Deutschlandticket nutzbar wird.
Ein Kurzstreckenticket muss man differenziert betrachten. Im Stadtrat und Aufsichtsrat haben wir dies schon häufiger diskutiert. Man muss beachten, dass hiervon vor allem die Kurzstrecken in der Innenstadt profitieren würden. Für Menschen, die am Herrenberg, Moskauer Platz oder im Rieth wohnen, wäre so ein Kurzstreckenticket allerdings nicht hilfreich, weil der Weg in die Stadt ein längerer ist. Gerade aus diesen Sozialgesichtspunkten stehe ich einem solchen Ticket daher eher skeptisch gegenüber.
Für uns Grüne ist klar, dass Soziales und Ökologisches Zusammengehören. Das ist gerade ein Grund, warum wir uns für die Energiewende stark machen. Atomkraft ist in den Energiegestehungskosten teuer. Der Umstieg auf regional produzierte Erneurbare wird uns dagegen langfristig stabile Energiepreise sichern. Wind- und Solarenergie sind heute schon in der Herstellung die effizientesten und kostengünstigsten Energieträger.
Solidarische Grüße,
Laura Wahl