Frage an Lars Rohwer von Thomas R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Rohwer,
in Ihrem Flyer an die Haushalte des Wahlkreises teilen Sie mit, dass Sie bereits seit 3 Wahlperioden Mitglied des Sächsischen Landtags sind. Sind Sie nicht auch der Meinung, dass in der Politik wie in jedem anderen Berufsfeld nach spätestens 10 Jahren Zeit für eine Veränderung bzw. Weiterentwicklung ist?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
T. Razenowsky
Guten Tag, Thomas Razenowsky!
Vielen Dank für Ihre Anfrage und ich freue mich, dass Sie meinen Abgeordnetenbrief an alle Einwohner im Dresdner Westen erhalten und genau gelesen haben. Die Frage, die Sie stellen, ist fast schon eine philosophische Frage. Unterschiedliche demokratische Systeme haben unterschiedliche Regelungen zur Mandatsdauer für Abgeordnete. Oft werden die USA angeführt, aber ein persönlicher Blick über den "großen Teich" zeigt, dass dies nur zu einer eher oberflächlichen Arbeitsweise im Parlament führt. In Europa ist es eher üblich, die Möglichkeit zur Wiederwahl nicht zu begrenzen.
Dafür gibt es meines Erachtens auch gute Gründe: Zum Ersten ist jeder ausscheidende Abgeordnete auch ein Kompetenzverlust für das Parlament. Die erste Wahlperiode benötigt man, um das parlamentarische System und sein Funktionieren umfassend kennenzulernen, man lernt Mehrheiten auch gegen eine Verwaltungsmeinung durchzusetzen. Spätestens in der zweiten Wahlperiode setzt man dann die Dinge um, die man ändern will.
Der Soziologe Max Weber hat es einmal so ausgedrückt, Politik ist das sprichwörtlich lange und langsame Bohren dicker Bretter. Oftmals bedarf es hierzu eines langen Atems und der Erfahrung in der Politik die „Kunst des Möglichen“ zu bewirken. In den vergangenen Jahren wurde ich immer wieder vor politische Herausforderungen gestellt. Nie habe ich mich gescheut diese anzupacken und ich habe mit Beharrlichkeit an Lösungen gearbeitet. Ohne das Wissen und die Erfahrungen aus meiner langjährigen politischen Tätigkeit, wäre so manches Projekt wahrscheinlich nicht verwirklicht worden.
Auch wenn ich ein „alter Hase“ im politischen Geschäft bin, so lerne ich doch auch weiterhin dazu. Meine politischen Schwerpunkte haben sich in den vergangenen Jahren geändert. Dabei zu bleiben, heißt ja nicht Stillstand, sondern es ist ein laufender Prozess der Weiterentwicklung. Die Politik bietet ein so breites Spektrum an Themengebieten, wie in keinem anderen „Berufsfeld“. Hier lernt man quasi nie aus. Des Weiteren habe ich in der Vergangenheit Projekte im Dresdner Westen angestoßen, die aus den einen oder anderen Gründen noch nicht umgesetzt wurden bzw. in Planung sind. Diese würde ich gerne weiterhin positiv begleiten und zum Abschluss bringen.
Einen letzten Punkt möchte ich noch anbringen. Seit 1990 können wir im Freistaat Sachsen von erheblichen Transferzahlungen aus dem Westen Deutschlands profitieren. Durch den Solidaritätsbeitrag, den wir überall in Deutschland zahlen, war es möglich für die neuen Bundesländer einen Solidarpakt zu knüpfen, der es uns im Osten Deutschlands ermöglicht hat, den immensen Aufholprozess in den letzten 24 Jahren zu absolvieren. Aber der Wiederaufbau unseres Freistaates ist noch nicht vollendet und 2019 läuft der aktuelle Solidarpakt aus. Das heißt, ab 2020 müssen wir auf eigenen Beinen stehen, weil es keinen weiteren Solidarpakt geben wird. Deshalb wird es notwendig sein, im Freistaat Sachsen in den nächsten fünf Jahren erneut immense Anstrengungen zu unternehmen, um dieses Ziel zu schaffen. Daran möchte ich mit meiner Erfahrung in jedem Fall gern mitarbeiten können und bitte daher um das erneute Vertrauen der Menschen im Dresdner Westen für meine Arbeit.
Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gerne unter http://www.lars-rohwer.de oder L@rs-Rohwer.de zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Lars Rohwer
PS: Im Übrigen kandidiere ich nicht auf der Landesliste meiner Partei für den Landtag. Dies tue ich konsequent seit 1999, seitdem ich direkt im Dresdner Westen für diesen Wahlkreis für den Landtag kandidiere. Alle meine Mitbewerber von LINKE, SPD und FDP um das Direktmandat im Dresdner Westen haben sich zur Absicherung auf die jeweilige Parteiliste gesetzt. Dies habe ich bewusst nicht getan. Entweder ich schaffe es direkt oder habe im Parlament nichts zu suchen. Deshalb freue ich mich auf möglichst viele Erststimmen im Dresdner Westen.