Frage an Lars Oberg von Isabella G. bezüglich Familie
Hallo Lars,
ich duzt dich mal,das macht ihr doch bei der SPD alle,oder? Ich sehe dein Gesicht auf vielen Plakaten und frage dich, was du so für Kinder und Jugendliche machen willst.
Viel Glück bei der Wahl!
Isabella, 11 Jahre
Hallo Isabella,
vielen Dank für deine Frage, die ich dir gerne beantworte. Ich freue mich übrigens, dass du mich duzt – so alt bin ich nämlich noch nicht.
Es gibt viele Dinge, die Politikerinnen und Politiker für Jugendliche machen können. Ich möchte dir gerne ganz kurz von den Bereichen berichten, die mir besonders am Herzen liegen, und für die ich mich einsetze.
1. Ich möchte eine gute Schulen für ALLE Kinder und Jugendliche in Berlin.
Viele Schulen in Berlin sind lange nicht so gut, wie sich das die meisten Schüler und Eltern wünschen. Ein großes Problem sehe ich darin, dass nach der sechsten bzw. nach der vierten Klasse die Schülerinnen und Schüler auf Haupt-, Realschule und Gymnasium aufgeteilt werden. Viele, die auf der Hauptschule landen, haben es später sehr schwer, einen Beruf zu finden. Das geschieht, obwohl sie oftmals nicht dümmer sind als Gymnasiasten, sondern vielleicht Eltern haben, die sich nicht so um die Schule und das Lernen kümmern. Deshalb möchte ich mithelfen, eine Gemeinschaftsschule zu entwickeln, auf der alle Schüler gemeinsam bis zu 10. oder 11. Klasse lernen. Längeres gemeinsames Lernen bringt allen Schülern etwas. Das hat sich bei vielen Untersuchungen gezeigt, bei denen die Schüler in Skandinavien am besten abgeschnitten haben, gerade weil sie alle gemeinsam zehn Jahre in die Schule gehen.
2. Ich möchte, dass es viele Angebote für Kinder und Jugendliche gibt, damit sie aktiv ihre Freizeit gestalten können.
Das Leben soll ja nicht nur aus Schule und Lernen bestehen, darum ist es mir wichtig, dass alle Kinder die Möglichkeit haben, an verschiedenen Freizeitaktivitäten mitzumachen. Da viele Freizeitmöglichkeiten so viel Geld kosten, dass sie sich nicht alle Menschen in Berlin leisten können, möchte ich mithelfen, dass es auch weiterhin öffentlich organisierte oder unterstütze Angebote für Kinder gibt. Dazu gehören Jugendfreizeitheime, die Musikschulen aber auch die Sportvereine. Sportvereine können z.B. nur dann Fußball, Hockey und andere Sportarten anbieten, wenn es dafür genug Plätze und Anlagen gibt.
3. Jede/r Jugendliche soll einen Ausbildungsplatz bekommen und ohne Gebühren studieren können.
Viele Jugendliche in Berlin bekommen nach der Schule in Berlin keinen Ausbildungsplatz und damit keine Chance, in das Berufsleben einzusteigen. Ich werde im Abgeordnetenhaus dafür kämpfen, dass die Unternehmen endlich mehr Ausbildungsplätze in Berlin anbieten und gleichzeitig Instrumente wie Verbundausbildung und überbetriebliche Ausbildung noch stärker genutzt werden. Da die Unternehmen schon lange versprechen, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen und dies Versprechen immer wieder brechen, muss die Politik jetzt endlich auch zu Maßnahmen wie einer Ausbildungsplatzumlage greifen, mit der auch die Unternehmen, die sich der Ausbildung verweigern zur Finanzierung von Ausbildungsplätzen herangezogen werden.
Mir ist es wichtig, dass in Berlin jeder studieren kann, wenn er möchte. Darum wehre ich mich gegen jede Form von Studiengebühren in Berlin. Studiengebühren heißt, dass man für sein Studium bezahlen muss. Das wäre ungefähr so, wie wenn du einmal im Halbjahr deinen Direktor 500 Euro geben müsstest, damit du auch weiter in die Schule gehen darfst. Alle, die das Geld nicht haben, dürften dann nicht wiederkommen. Das finde ich ungerecht und darum wird die SPD dafür kämpfen, dass es in Berlin auch nach der Wahl keine Studiengebühren geben wird .
4. Kinder und Jugendliche sollen in der Politik mitreden dürfen.
Üblicherweise machen die Erwachsenen die Politik, und Kinder haben da nichts mitzureden. Das finde ich nicht gut und darum setze ich mich für die Schaffung von Kinder- und Jugendparlamenten in Berlin ein. Dort können Kinder die für sie wichtigen Dinge diskutieren und in die "große" Politik einbringen. In Tempelhof-Schöneberg hat die SPD gemeinsam mit anderen
Parteien gerade so ein Parlament eingeführt. Gut finde ich auch, dass in Berlin jetzt schon ab 16 Jahren die Bezirksverordnetenversammlungen gewählt werden dürfen. Aber warum sollte man
mit 16 die BVV nicht aber das Abgeordnetenhaus wählen dürfen. Ich möchte gerne anregen, dass Jugendliche in Berlin schon ab 16 Jahren komplett wählen dürfen.
Sicherlich gibt es noch viele andere Dinge, die in diesen Bereichen wichtig sind. Zentral ist dabei für mich, dass Kinder gute Bedingungen haben für ihr Aufwachsen und dass es möglichst wenig soziale Hürden gibt. Kinderarmut ist eine Schande für unsere reiche Gesellschaft, und ich möchte gerne mithelfen, dass diese zurückgeht.
Wenn du magst, können wir uns auch gerne mal persönlich über alle diese Themen unterhalten. Eine gute Gelegenheit ist zum Beispiel das große Kinderfest, das die SPD am 19. August ab 12 Uhr neben dem Rathaus Schöneberg veranstaltet. Ich werde dort den ganzen Tag sein. Sprich mich einfach an, ich sehe aus wie auf den vielen Plakaten, die Du gesehen hast.
Liebe Grüße
Lars