Sehr geehrter Herr Castellucci, weshalb wird soviel Wert auf die Direktmandate bei Wahlen (Bundes- und Landtagswahlen) gelegt? Verschiedentlich war in den Medien zu lesen,
dass der mit den geringstem Prozentsatz "direkt gewählte" Abgeordnete etwas über 18 % Stimmenanteil in seinem Wahlkreis hatte. Ich persönlich habe den Eindruck, dass die wenigsten der Wähler den Abgeordneten ihres Wahlkreises wirklich kennen. Weshalb ist es nicht möglich, innerhalb einzelner Landeslisten der jeweiligen Partei den gewünschten Abgeordneten zu wählen? Also nur eine Stimme für eine Partei generell und dazu den gewünschten Abgeordneten?
Sehr geehrte Frau P.,
ich kann Ihrer Argumentation nicht ganz folgen. Sie schreiben, dass die wenigsten Wähler*innen Ihre Wahlkreisabgeordneten kennen, gehen aber davon aus, dass die Wähler*innen alle Kandidierenden aller Landeslisten kennen. Das halte ich für unwahrscheinlich.
Darüber hinaus hat sich das bundesdeutsche personalisierte Verhältniswahlsystem min den vergangenen Jahrzehnten in den Grundzügen bewährt, so dass es richtig ist, dass wir nun nur kleinere verfassungsrechtlich notwendige Änderungen vorgenommen haben.
Freundliche Grüße
Lars Castellucci
Weitere Fragen an Lars Castellucci
Die Wahl wird unter denselben Bedingungen wie eine „reguläre“ Bundestagswahl stattfinden, nur eben mit verkürzten Fristen.
Natürlich werden auch die Stellungnahmen der Verbände berücksichtigt. Wir als SPD setzen uns dafür ein.
Wann die Beratungen darüber abgeschlossen sind, kann ich derzeit noch nicht sagen. Wir als SPD setzen uns für eine amtsangemessene Besoldung ein.
Darüber hinaus gehende Ausnahmen werden Gegenstand der Verhandlungen in diesem Herbst sein.