Frage an Lars Castellucci von Frank-Philipp W. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Castellucci,
Ist die Diskussion um eine Solidaritätsrente nicht bereits eine Diskriminierung von Menschen, die lebenslang gearbeitet haben? mEn müssten grundlegende, zeitgemäße, wirtschaftlich tragbare Reformen her: fixer Rentenbetrag nach Arbeitsjahren im weitesten Sinne, beginnend mit der Grundsicherung entsprechend aufsteigend <- Finanzierung anstatt Einzahlung in Rentenversicherung Investitionen in Mietimmobilien
Das Argument, dass durch eine Bürgerversicherung die Versicherung teurer und schlechter wird ist, ist höchstens für die bisher privilegierten Privatversicherten der Fall, da der normale bereits heute jährlich weniger Leistung erhält (s. Zähne, Augen), monatelanges Warten auf Termine,... . Ist das Leben eines normalen Bürgers weniger wert als das eines Privatversicherungsfähigen? Sollte es nicht Ziel von Politik sein das heutige Niveau von Privatversicherten anzuheben?
Obwohl es einen sogenannten Verbraucherschutz gibt dürfen in Deutschland Produkte verkauft und beworben werden, die gepunscht, zT mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen, bzw. mit geplanter Obsoleszenz. Durch dieses Zulassen wird massiv in den Markt eingegriffen,- zu Lasten redlicher Unternehmer und der Bürger. Wie rechtfertigen Sie diese konzernfreundliche, gesundheitsschädliche Politik? Welche Besserungen des Verbraucherschutzes sind beabsichtigt?
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Die geplante Grundrente ist ungefähr so ausgestaltet, wie Sie es vorschlagen: Sie soll Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, davor schützen, ihre Rente aufstocken zu müssen. Deshalb soll jeder und jede, der oder die mindestens 35 Jahre gearbeitet hat, eine Rente von mindestens 10% über der Grundsicherung erhalten. Für die Auszahlung dieser Grundrente ist außerdem die Rentenversicherung zuständig, so dass der Gang zum Sozialamt entfällt. Das kann aber trotzdem nur der absolute Mindeststandard sein. Dass wir uns in den kommenden Jahren aber auch ganz grundsätzlich über die Zukunft der Rente Gedanken machen müssen, damit haben sie vollkommen Recht.
Auch Ihren Ausführungen zur Bürgerversicherung stimme ich zu, genau deshalb setzt sich die SPD dafür ein. Im Koalitionsvertrag konnten wir immerhin erreichen, dass wir zurückkehren zur paritätischen Finanzierung der Bürgerversicherung und dass geprüft wird, inwieweit die Honorarordnung für Ärzte geändert werden kann. Wenn die Ärztehonorare für die Behandlung von Gesetzlich- und Privatversicherten angeglichen werden, führt das dazu, dass es zukünftig weniger Unterschiede bei der Behandlung und bei Wartezeiten geben wird.
Ihre Frage zum Verbraucherschutz beantworte ich gerne, wenn Sie mir genauer sagen, um welche Produkte es Ihnen geht.
Freundliche Grüße
Lars Castellucci