Frage an Kordula Kovac von Valentina R. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Frau Kovac,
Die Studie des ZIS Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung
der Universität Hamburg, beauftragt durch das Bundesgesundheitsministerium http://www.zis-hamburg.de/projekte/projektdetails/Konsumgewohnheiten-und-Motive-von-E-Zigaretten-konsumenten-in-Deutschland/ gänzlich entgangen. Diese Studie bestätigt keines Ihrer Argumente. Anscheinend werden sie nicht wahrer, obwohl sie oft und oft wiederholt werden. Schlechter Politikstil, finde ich.
Werden Sie sich intensiver um Aufklärung bemühen oder verbleiben Sie nach über 5 Monaten seit meiner Frage, auf dem gleichen Stand Ihrer Informationen?
Finden Sie, wenn die TPD2 durchgewinkt ist, keine Notwendigkeit, sich auf aktuellem Stand zu halten?
Leider haben Sie meine Frage nach belegbaren, seriösen Indizien für die Schädlichkeit des Dampfens nicht beantwortet - weshalb ich nochmal nachfrage.
Mit Ihrer Argumentation "könnte" "kann sein" kann nicht ausgeschlossen werden" kann vermutlich vieles willkürlich reguliert werden. Muss ich als Bürger weiterhin befürchten, dass weniger schädliche Produkte stärker reguliert werden als das belegt schädliche Alternativ-Genußmittel?
Gerne erwarte ich Ihre Antwort zeitnah.
Freundliche Grüße
Sehr geehrte Frau Regen,
die Abwägung zwischen Konsumfreiheit und gesundheitspolitischem Verbraucherschutz ist immer eine Einzelfallentscheidung. Das Verbot von Alko-Pops ist in diesem Zusammenhang eine Entscheidung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz insbesondere von Jugendlichen, während z.B. die Absage an die Idee einer Zuckersteuer den mündigen Verbraucher in den Mittelpunkt rückt, der eigenständig die Balance zwischen Bewegung und Kalorienaufnahme finden muss.
Die von Ihnen genannte Studie des ZIS beschäftigt sich mit den Gründen und Motiven des E-Zigaretten-Konsums und nicht mit den gesundheitlichen Folgen des Dampfens. Erlauben Sie mir zu zitieren: "Die Studie liefert konkretes Wissen über die Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten und deren bzw. dessen Motive."
Sind aus Ihrer Sicht Aussagen, wie bspw. "ich komme viel leichter die Treppe hoch" wirklich die von Ihnen gewünschten "belegbare, seriöse Indizien" für die (Un)Schädlichkeit des Dampfens - besonders vor dem Hintergrund, dass diese Aussagen von ehemaligen Raucherinnen und Rauchern getroffen werden? Bitte beachten Sie hierbei auch, dass ich immer betont habe, dass E-Zigaretten weniger schädlich sind als herkömmliche Zigaretten.
Selbst die Verfechter des Dampfens bestätigen, dass es keine Langzeitstudien zur gesundheitlichen Gefährdung des Dampfens gibt. Wollen Sie deshalb wirklich behaupten, es ist ein gesundheitlich unbedenkliches Produkt? Gerade im Bereich Gesundheit gilt für mich das Vorsorgeprinzip! Nur weil keine Langzeitfolgen erforscht sind, heißt das nicht, dass es diese nicht gibt.
Es verwundert mich allerdings, dass Sie behaupten, dass Dampfen stärker reguliert werden würde als das normale Rauchen. Seien Sie versichert, dies ist nicht der Fall.
Da dies bereits Ihre zweite Anfrage zu diesem Thema ist, würde ich Sie bitten - falls Sie einen konkreten Austausch wünschen - sich an mein Berliner Bundestagsbüro zu wenden. Ich persönlich finde, dass abgeordnetewatch als Dialogplattform für eine detaillierte inhaltlichen Diskussion nicht geeignet ist.
Mit freundlichen Grüßen
Kordula Kovac