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Kordula Kovac
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Frage von Norbert S. •

Frage an Kordula Kovac von Norbert S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag, Frau Kovac!

In Ihrer Antwort an Frau B. http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-778-78632--f440899.html#q440899 lese ich nur von Vertretern der Indurstie und ähnlichen Interessengruppen, mit denen Sie Gespräche geführt haben. Was ist mit uns Verbrauchern / Bürgern?

Das Bundesmisiterium, das sich auch ausgiebig mit Industrie und Antirauchideologen beraten hat, ignorierte bisher alle Gesprächsversuche des Verbrauchervereins: http://ig-ed.org/2015/06/ig-ed-beschwerde-an-die-bundeskanzlerin/

Werden wenigstens Sie als gewählte Volksvertreterin uns berücksichtigen?

In Ihrer Antwort schreiben Sie von "Uniklinikum Heidelberg". Welche spezielle Qualifikation haben deren Experten?
Oder wollten Sie nur vermeinden, das Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle im dkfz direkt zu erwähnen, das sich auch auf dem Unigelände, genau neben der Klinik befindet?

Deren einseitige Meinung ist nur zu gut bekannt.

Werden Sie sich dafür einsetzen, dass auch wenigstens ein wissenschaftlicher Vertreter der Verbraucher bei den erwähnten Sachverständigengesprächen Gehör findet?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmidt,

meiner Auffassung nach gehört es zur selbstverständlichen Aufgabe einer Parlamentarierin, sich umfassend zu informieren. Im Rahmen der Diskussion über mögliche gesundheitsgefährdende Stoffe in der E-Zigarette habe ich mich sowohl mit Bürgern, wissenschaftlichen Instituten als auch Verbänden auseinandergesetzt und werde dies auch weiter tun.

Wenn Sie "Industrie und Antirauchideologen" in einen Topf werfen ist das leider nicht korrekt. Auch schreiben Sie auf der Homepage Ihres Vereins "Interessengemeinschaft E-Dampfen - Erster deutschsprachiger E-Dampfer-Verein e. V.": "Uns ist bewusst, dass die tabaklose E-Zigarette viele ´natürliche Gegner´ hat, da sie der gegenwärtigen Ideologie widerspricht und ebenso den wirtschaftlichen Interessen verschiedener Großunternehmen entgegensteht." - Auch das stimmt so leider nicht. Die von Ihnen genannte "Industrie" bzw. "Großunternehmen" drängen mit enormer Vehemenz auf den E-Zigarettenmarkt und haben alles andere im Sinn, dieses Produkt zu verhindern. Die E-Zigarette ist mittlerweile ein fest einkalkulierter Bestandteil von deren Produktportfolio! (Sie kennen bestimmt die mittlerweile gestarteten Werbeinitiativen im Fernsehen und anderen Medien, welche noch erlaubt sind.) Es verhält sich wie so oft am Markt: Man muss auch hier mittlerweile gut unterscheiden zwischen den kleinen Herstellern aus der Anfangszeit und den neuen großen Playern, die sich zunehmend untereinander Konkurrenz machen.

Sie schreiben auf Ihrer Seite:
"Da nur bekannte und gut erforschte Stoffe verwendet werden, die alle frei verkäuflich sind, ...." Sehr pauschal formuliert. Sind diese Stoffe als Bestandteil des Dampfens und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper erforscht? Eher nein, denn Sie schreiben dann zurecht auch: "In den Medien wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es keine Langzeitstudien zu eventuellen Folgeschäden des E-Dampfens gäbe und es daher nicht als ungefährlich eingestuft werden könne."

"Für die Inhaltsstoffe, die Emissionen und die Kurzzeitauswirkungen gibt es allerdings zahlreiche Studien, die belegen, dass das E-Dampfen gegenüber dem Rauchen wesentlich weniger schädlich ist. Erfahrungsberichte von Hunderten Umsteigern zeigen die positiven Auswirkungen des Umstieges auf das E-Dampfen." - Richtig, weniger schädlich, aber keine konkrete Aussage WIE schädlich.

"Das E-Dampfen „gesund“ zu nennen, ist nicht korrekt, denn nur frische reine Luft ist für die Lungen wirklich gesund." - Richtig.

Und weiter:
"... wobei beim E-Dampfen eindeutig von einer weniger riskanten Auswirkung ausgegangen werden kann." Diesen Punkt habe ich auch schon in meiner Plenumsrede im Bundestag vom 25.2.2016 betont.

"Aussagen über den Wert des E-Dampfens können also nur im Vergleich zum Konsum von Tabakrauch gemacht werden, ..." - Was bedeutet "Wert des Dampfens"? Um von der Sucht des Rauchens wegzukommen ist es eine nicht risikolose Alternative. Wenn man aber das Dampfen losgelöst vom Rauchen betrachtet, ist es - laut Ihrer eigenen o.g. Aussage grundsätzlich auch nicht gesund.

Wir sind uns also in einigen Punkten durchaus einig. Ich halte aber nichts davon, Gesundheitsgefährdungen mit dem Verweis auf eine geringere mögliche Gefährdung pauschal beiseite zu schieben.

Mit freundlichen Grüßen

Kordula Kovac