Frage an Konrad Wirtz von Jochen H. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Wirtz,
ich sympathisiere sehr stark mit der Bayernpartei und auch mit Ihren Aussagen als Direktkandidat. Ich bin glücklich mit meiner Frau verheiratet und möchte Ihnen dennoch exemplarisch eine Frage zum Thema "Homosexualität" stellen. Wenn ein "geouteter" homosexueller Mitbürger Mitglied in Ihrer Partei werden wollte und sich herausstellte, dass dieser mit Ihrer politischen Meinung fasst hundertptozentig (vielleicht bis auf spezifische Themen wie "Homo-Ehe") übereinstimmt, würden Sie diesen politisch unterstützen ? Oder allgemeiner gefragt, spielt die sexuelle Orientierung für Sie eine Rolle in der politischen Arbeit, kollidiert Sie mit Ihren Wertevorstellungen oder sind Ihnen die inhaltlichen Aspekte wichtiger?
Für mich bedeutet Gleichberechtigung, dass es zum Beispiel auch keine Frauenquoten, keine Minderheitenquoten, keine Ausländerquoten, geben darf, denn auch das ist eine Form von Diskriminierung. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Über eine baldige Antwort würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Habsch,
Herzlichen Dank für Ihre Frage.
Die sexuelle Orientierung spielt für mich (und die Bayernpartei) eine sehr untergeordnete Rolle. Da es viele Homosexuelle in Deutschland und auch in Bayern gibt, bin ich mir sicher, dass auch einige davon in der Bayernpartei sind. Ich persönlich weiss es allerdings von niemandem, aber ich frage auch nicht danach. Es ist nicht so, dass es bei uns im Aufnahmeantrag eine Rubrik gibt, wo dies anzukreuzen ist: Homosexuell: ja/nein. Sollte sich einer "outen", wie man heutzutage dazu sagen soll, d.h. es einfach sagen, dann falle ich bestimmt nicht vor Schreck vom Stuhl, sondern das Leben geht unverändert weiter. Die Quote der Homosexuellen dürfte bei der Bayernpartei aber eher unterdurchschnittlich sein, was aber nichts mit Diskriminierung zu tun hat, sondern daher, dass sich Homosexuelle eher weniger für die Bayernpartei interessieren. Aber wie gesagt, wir führen darüber keine Erhebungen durch, haben das auch in den nächsten Jahrzehnten nicht vor. Da wir gerade bei Quoten sind: Auch ich finde (fast) alle Quoten für unsinnig. Die Fähigkeiten eines Menschen sollen entscheidend sein, egal ob Frau oder Mann, Hautfarbe ist auch egal. Wir haben in der Bayernpartei keine Ausländerquote, aber trotzdem finden sich bei uns auch Türken und Griechen (echte "Preissn" sowieso) und auch andere Nationalitäten (oder hatten sie einmal eine andere). Die "Zuogroasten" - egal ob aus dem Norden Deutschlands oder aus anderen Teilen Europas - sind dann meist die eifrigsten Anhänger Bayerns und der Bayernpartei. So ziemlich die einzige Quote, die ich akzeptieren würde, wäre eine Bayernquote in bestimmten Parlamenten, z.B. im Landtag, damit wenigstens noch ein Bayer im bayerischen Landtag vertreten ist. Zum Schutz der bayerischen Minderheit in Bayern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Konrad Wirtz