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Klaus-Peter Willsch
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Frage von Wilfried S. •

Frage an Klaus-Peter Willsch von Wilfried S. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Wilsch ,
Sie sagen , bis 2001 seien 20000 Terroristen in Afghanistan ausgebildet worden . Wenn Sie das so genau wissen , von wem wurden diese Leute ausgebildet ? Und wann , historisch zurück betrachtet ? Ich meine eine Zeit als die Ausbildung dieser Leute noch im Interesse der USA war . Wieviel % dieser 20000 wurden vor dem Zusammenbruch der UDSSR dort ausgebildet ? Und wieviel afghanische Mudjahedin die noch mit USA Geld ausgebildet wurden , haben später in Bosnien und Kosovo gekämpft und damit die Nato auf den Plan gerufen . Das heißt , Kämpfer die mit Geld, Wissen und Billigung der USA gezüchtet wurden haben später die gleiche USA /Nato zur Aktion veranlaßt . Daß die albanischen Partisanen ihre Waffen und Geld von der CIA hatten steht fest . Und , daß Bundesdeutsche Justizorgane diese Personen als Terroristen einstufen , steht auch fest .Erklären Sie mir bitte ,wie können wir unsere Soldaten hinschicken und Leute in Schach halten die " Unsere Partner "selbst wissentlich gezüchtet haben ? Das ist ja pervers ! Sagen Sie eventuell ein Wort zum Verhältnis USA und ISI . Sind Sie im übrigen der Meinung , daß die Frauen in Afghanistan durch die Nato Einsätze wirklich befreit wurden .? Das wurde ja als ein erreichtes Kriegsziel durch Bild vermittelt . Hätten Sie in 2003 die Bundeswehr nach Irak geschickt ? Ihre Partei todsicher .
Und Sie als braver Hinterbänkler natürlich erst recht . Heute weiß es natürlich jeder . Diese Frage ist müßig .

Herzliche Grüße

Wilfried Schuler

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schuler,

nach Angaben des Bundesnachrichtendienstes wurden in Afghanistan bis 2001 etwa 20.000 Terroristen durch die Taliban ausgebildet und in alle Welt geschickt. Dass in den Zeiten des kalten Krieges auch Stellvertreterkriege (von beiden großen Blöcken) geführt wurden und die Außenpolitik oftmals nach dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ lief, brauche ich Ihnen nicht zu erklären. Es sind Tatsachen aus der Vergangenheit, aus denen heraus jedoch heutige Entscheidungen nicht beeinflusst werden können und sollen. Wie viele Fehler wurden in der Geschichte gemacht, dessen Folgen zum Zeitpunkt der Ausführung noch nicht abzusehen waren oder an die nicht gedacht wurde? Die „Glaubenskrieger“ in Afghanistan hatten sich verselbständigt und eine Schreckensherrschaft aufgebaut. Die Bilder von Hinrichtungen in Fußballstadien und unterdrückter Frauen dürften Ihnen nicht unbekannt sein.

Dass die Staatengemeinschaft nach der Zerschlagung der Terrorherrschaft dafür sorgen will, eine Rückkehr der Taliban und der Al-Qaida-Terroristen an die Macht zu verhindern, ist ein richtiges und wichtiges Ziel. Wenn Sie die heutige Situation der Frauen im Rahmen der kulturell-geschichtlichen Umstände sehen, kann man feststellen, dass sich die Situation durchaus verbessert hat. Wäre Ihnen lieber, dass sie weiterhin unter der Knute der Taliban zu leiden hätten? Natürlich muss man feststellen, dass – trotz einer ganzen Reihe von Fortschritten - die in Afghanistan neu geschaffenen Institutionen noch nicht ausreichend belastbar sind. Der Prozess der Stabilisierung, des Wiederaufbaus und der Errichtung demokratischer Institutionen ist noch lange nicht abgeschlossen. Der weitere Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist daher notwendig.

Ihre Darstellung des Konfliktes auf dem Balkan ist bedauerlicherweise unvollständig, um nicht zu sagen falsch. Die NATO ist dort gegen die serbischen Aggressoren vorgegangen, die sich mit brutalsten Methoden (Bsp.: Srebrenica) die Vorherrschaft u. a. in Bosnien erobern wollten. Die Bosnier waren in einer verzweifelten Lage und sind in dieser Situation auch von „zweifelhaften“ Glaubensbrüdern unterstützt worden.

Kurz noch zu Ihrer Bemerkung den Irak betreffend. Es gab nie eine Bitte oder Anforderung der Amerikaner, deutsche Soldaten in den Irak zu schicken. Ex-Kanzler Schröder hat seine Legende gestrickt, um damit die Angst der Deutschen zu schüren. Offensichtlich mit Erfolg.

Künftige Fragen können Sie direkt an meine eMail-Adresse klaus-peter.willsch@bundestag.de richten.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Willsch MdB

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