Frage an Klaus Hänsch von Jürgen D. bezüglich Wirtschaft
Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn schon viel erlebt, aber was in letzter Zeit auf dem Arbeitsmarkt für seltsame Umtriebe herrschen ist in höchstem Maße unsozial. Ich musste ca. 300 Std.arbeiten, um ca. 1350 € netto mit nach hause nehmen zu können oder bekam Angebote von 1300 € Brutto für 200 Std. im Monat. Davon kann niemand leben. Dies sind nur zwei Beispiele aus dem Transport- und Logistikbereich.
Meine Frage: Warum gibt es keinen Flächendeckenden Mindestlohn von mindesten 8 € pro Std. für alle Arbeitnehmer - wenn keiner mehr für weniger arbeiten darf, wäre doch doch die Ausbeutung von Arbeitnehmern genauso vorbei wie der Subunternehmer vom Subunternehmer.
Die Menschen hätten wieder mehr Geld und könnten auch wieder mehr ausgeben.
Grüße aus Franken
Jürgen Dietz
Sehr geehrter Herr Dietz,
Wie Sie sicherlich wissen, ist die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns in Deutschland in der Diskussion. Die SPD setzt sich dafür ein. In 20 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gibt es bereits gesetzliche Mindestlöhne, in anderen Ländern wie in Skandinavien und Österreich sorgen tarifliche Vereinbarungen für Schutz vor Lohndumping. Deutschland hat auf diesem Gebiet Nachholbedarf. Die EU kann Mindestlöhne nicht vorschreiben, das liegt in nationaler Verantwortung.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Hänsch