Über Klaus Farin
Klaus Farin schreibt über sich selbst:
Eigentlich wählen wir Politiker, damit sie sich um unsere Probleme kümmern. Stattdessen sehen sie zu, wie die Klimakrise zur Katastrophe wird, jeden Tag 150 Arten – Tiere und Pflanzen – aussterben, Kinder in von Schimmelpilz befallene Schulen gehen müssen und immer mehr Menschen ihre Mieten nicht mehr zahlen können. Die Politik kümmert sich nicht mehr um uns. Deshalb müssen wir das jetzt selbst in die Hände nehmen.
Zu meiner Biografie: Geboren 1958 in Gelsenkirchen, lebe ich seit 1980 in Berlin-Neukölln als freier Autor und Lektor, Aktivist und Vortragsreisender.
Ich habe etwa 30 Bücher veröffentlicht, zuletzt gemeinsam mit Rafik Schami: Flucht aus Syrien – neue Heimat Deutschland? und mit Eberhard Seidel: Wendejugend.
Von 1998 bis 2011 war ich Leiter des auch von mir ins Leben gerufenen Archiv der Jugendkulturen. Heute bin ich Vorsitzender der Stiftung Respekt!, im Vorstand von Aktion Courage e. V., dem Träger des Projektes „Schule ohne Rassismus“ und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Hirnkost Verlags. 2019 erhielt ich für meine „Verdienste um die Kinder- und Jugendkultur“ das Bundesverdienstkreuz des Bundespräsidenten, 2021 und 2022 mit Hirnkost den Deutschen Verlagspreis.
Die einst von Willy Brandt erhobene Forderung „Mehr Demokratie wagen!" halte ich heute für wichtiger denn je. Mein eigenes Motto ist darüberhinaus:
„Wer sich auf die Realität einlässt, muss die beruhigende Eindeutigkeit aufgeben.“
Aktuelle politische Ziele von Klaus Farin:
Kandidat Bundestag Wahl 2025
Die allgemeinen Ziele stehen ja alle im Wahlkampfprogramm. Aber es gibt ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt: Viele Menschen haben das Gefühl, nicht auf die Politik einwirken zu können, nicht gefragt zu werden. Deshalb wählen viele entweder gar nicht oder Parteien wie die AfD, die sich noch weniger um die Bürger:innen scheren würden. Deshalb geht es mir nicht nur darum, ins Parlament zu kommen, sondern mehr Menschen zu motivieren, sich gesellschaftlich zu engagieren, und in Bürgerräten und ähnlichen Formen nicht nur gehört zu werden, sondern auch mitentscheiden zu dürfen. Der erste Bürgerrat zum Klimaschutz – noch in der Merkel-Regierungszeit – war sehr erfolgreich. Ebenso der Bürgerrat zum Thema gesunde Ernährung. Das Entscheidende sind dabei die wochenlangen Prozesse der Beratung, die Gespräche, die Vermittlung aktuellster Informationen. Es ist politische Bildung im besten Sinne. Die deutsche Demokratie muss sich erneuern und erweitern. Sonst wird die Wahlbeteiligung noch weiter sinken und die Regierungsparteien, die heute schon von nicht einmal einem Drittel der Menschen gewählt werden, vertreten zukünftig nur noch ein Viertel oder ein Fünftel der Bevölkerung. Mehr Demokratie wagen – das ist der Königsweg, um die Demokratie als solche zu stärken und nicht nur einzelne Themen voranzubringen. Scholz und Co. reden immer davon, das Land „zukunftsfähig“ machen zu wollen. Gibt es ein wichtigeres Zukunftsprogramm als den Erhalt und Ausbau der Demokratie?