Klaus Farin, Kandidat für Neukölln
Klaus Farin
Tierschutzpartei
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Frage von Nico P. •

Ab welchem Alter sollten Menschen Ihrer Meinung nach in Deutschland wählen dürfen?

Klaus Farin, Kandidat für Neukölln
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Tierschutzpartei

15 Millionen Menschen dürfen heute nicht wählen, weil sie zu jung sind. Und mindestens 4 Millionen werden wählen, aber trotzdem nicht im Bundestag repräsentiert sein, weil ihre Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht geschafft hat. Am Ende repräsentiert die neue Bundesregierung – egal, wie sie aussieht – maximal ein Drittel der Bevölkerung. Demokratie light. Das muss sich ändern!

Seit über dreißig Jahren fordern fast alle Jugendverbände, aber auch beispielsweise Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, oder Wissenschaftler wie Klaus Hurrelmann eine Absenkung des Wahlalters auf mindestens 14 Jahre. Mit 14 Jahren erreichen Jugendliche, durch das Grundgesetz geregelt, ihre Religionsmündigkeit und können die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft unabhängig von den Eltern bestimmen. Von diesem Alter an sind sie auch strafmündig und beschränkt geschäftsfähig. Das geltende Recht gestattet es, dass schon Kinder und Jugendliche von der Werbung und von der Kredit­wirtschaft wie selbstständige Kunden angesprochen werden. Nur wählen dürfen sie nicht – obwohl sie die Hauptbetroffenen einer Politik sind, die nicht über das Haushaltsjahr und die Legislaturperiode hinausdenkt. Damit finden ihre Interessen in der Politik keine Berücksichtigung – die Alten entscheiden allein, was sie für „im Interesse der Jugend“ liegend befinden. Die Argumente der Wahlgegner sind die gleichen wie vor 120 Jahren, als mann den Frauen das Wahlrecht verweigerte. Die seien „nicht reif genug“, „zu emotional“, „interessieren sich eigentlich gar nicht für Politik“. Wissenschaftlich gibt es keine Fakten, die dies unterstützen – alle Studien besagen das Gegenteil. Und würden wirklich „Reifeprüfungen“ für alle Wahlberechtigten eingeführt werden, dürfte wohl nur noch eine Minderheit der Ü40 wählen, wenn man sieht, dass diese durch ihre Wahlentscheidungen für Rechtsextreme, Klimaleugner und Anti-Demokraten die Zukunft nicht nur der Jugend zerstören.

Die große Mehrzahl der jungen Menschen hat Vertrauen in die Demokratie und ist bereit, sich für diese zu engagieren. Doch die Erwachsenengesellschaft misstraut ihren eigenen Kindern und hat Angst um ihre eigene Macht. Doch eine lebendige Demokratie braucht die Mitwirkung aller Bürger:innen und demokratische Strukturen, die dies möglich machen – in der Schule, in der Familie, in Vereinen und Verbänden, und auch bei Wahlen. 

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