Was halten Sie Windkraftparks?

Windkraft ist eine der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen und liefert heute schon etwa 32 Prozent unseres Stroms – mehr als jede andere Energiequelle. Und: Windkraft ist heute schon kostengünstiger als alle fossilen Energien – und die Kosten sinken sogar weiter. Technologische Weiterentwicklungen machen die Nutzung der Windkraft immer effektiver. Die Energiewende insgesamt ist ein Arbeitsplatzmotor – über 100.000 Menschen arbeiten heute schon allein in Windparks. In zehn Jahren wird es mehr Arbeitsplätze im Energiesektor geben als in der Autoindustrie zu besten Zeiten.

Aber Windparks haben auch Nachteile. Es kommt immer wieder zu Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen mit den Rotorblättern. Windparks benötigen meist große Flächen, die der Natur weggenommen werden (gelegentlich werden sie sogar in Naturschutzparks angelegt, was meines Erachtens gar nicht geht). Natur- und Klimaschutz gehören zusammen, nicht gegeneinander ausgespielt. Hier muss bürokratischer Unfug wie etwa pauschale und bundesweit unterschiedliche „Abstandsregelungen“ zwischen Wohnsiedlungen und Windkraftanlagen abgebaut werden. Solche Abstandsregelungen sowohl zu Brutgebieten von Vögeln als auch zu Wohnsiedlungen müssen wissenschaftlich definiert werden, nicht ideologisch oder politiktaktisch.

Offshore-Windparks auf dem Meer sind effizienter – doch hier bedarf es zuverlässiger und mehr Förderung, nicht weniger, wie Merz und FDP es wollen. 

Mein Fazit: Windparks sind unverzichtbar und eine segensreiche Erfindung, die viel zur Lösung unserer Energie- und Klimakrise beitragen. Dennoch sind sie für mich eine Brückentechnologie, und würde die Energiewende kraftvoll weitergeführt, könnten viele Windparks in 15, 20 Jahren wieder abgebaut werden. Recyclingkonzepte gibt es schon. Der Energiebedarf der Zukunft wird durch Photovoltaik, Geotherme, Biogas etc. gedeckt werden können und insgesamt vor allem durch energieeffizienteres Bauen und Sanieren deutlich gesenkt werden.