Frage an Klaus-Dieter Gröhler von Rolf H. bezüglich Wirtschaft
werter herr gröhler.
wie bewerten sie eine deckelung der mieten im rahmen einer neuvermietung von frei finanziertem wohnraum.
und daran anschliessend, wo würden sie eine mietobergrenze bei neuvermietungen - bezogen auf den berliner mietspiegel ansiedeln, so sie dies für ein geeignetes instrument ansehen sollten.
beste grüsse und dank
Sehr geehrter Herr Holunder,
vielen Dank für Ihre Frage nach Deckelung der Mieten im frei finanzierten Wohnraum und Mietobergrenzen bei Neuvermietungen.
Für die Wohn- und Lebensqualität in Deutschland ist ausreichender und bezahlbarer Wohnraum Grundvoraussetzung. Ich halte den Vorschlag, Mieten im frei finanzierten Wohnungsbau zu deckeln jedoch für problematisch. Internationale Beispiele, wie in Spanien zeigen, dass sich Investoren von Neubauprojekten bei Mietpreisbegrenzung fast vollständig aus dem Markt zurückziehen. Die angespannte Mietpreislage bleibt in diesen Fällen bestehen oder die Vermieter verkaufen die Wohnungen an Selbstnutzer, was die Eigentumsquote in Spanien auf über 80 % getrieben hat. Mietwohnungen waren für Menschen mit geringem Einkommen nicht mehr zu bekommen. Dennoch muss das Problem der Mietpreisexplosion in Ballungsgebieten und insbesondere in Berlin angegangen werden. Ich schlage daher vor, in Gebieten mit knappen Wohnraumangebot, die Grenze für Mieterhöhungen innerhalb von drei Jahren von 20 auf 15 Prozent zu senken. Hierzu müssen die Länder in die Lage versetzt werden situativ in bestimmten Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten bei Wiedervermietung von Bestandswohnungen Mieterhöhungen auf 10 % oberhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete beschränken zu können. Hierfür werde ich kämpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Dieter Gröhler