Frage an Kirsten Lühmann von Thomas B. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Lühmann!!
Es ist unglaublich!Eine Fahrpreiserhöhung bei Fernreisen um 4,6 %, die Online-Platzkartenpreiserhöhung von 2,50 auf 4,00 Euro und der Wegfall von Sparpreis 25 und 50 ergibt in der Summe eine immense Preiserhöhung!
Während ich in der Vergangenheit mit der Kombination von Sparpreis 25 oder 50 mit meiner Bahncard 25 für eine Fahrt Hannover - Berlin - Hannover mit ICE und Platzkarten
zwischen 48 und 58 EURO bezahlt habe, muss ich nunmehr einen Preis von 84 EURO kalkulieren!
Eine Frechheit, zu behaupten, die Sparpreise wurden selten in Anspruch genommen! Bei der Buchung war es in der Vergangenheit immer schwierig, noch Sparpreise zu bekommen.
Entweder, das Angebot war zu knapper als beworben oder der Zuspruch zu groß - aber irgendetwas stimmt hier nicht in der Argumentation der Bahn!
Es fällt schwer, bei einer derartigen Erhöhung, noch für die Bahn zu werben oder gegen eine Privatisierung zu sein - warum eigentlich nicht?
Wie stehen Sie zu dieser exorbitanten Erhöhung und was sehen Sie für Möglichkeiten, wieder attraktive Angebote in ausreichender Zahl anzubieten?
Viele Grüße
Thomas Bechinie
Sehr geehrter Herr Bechinie,
vielen Dank für Ihre Mail zum Thema Bahnpreiserhöhung.
Ich sehe das Problem sehr ähnlich wie Sie: Der 11. Dezember wird ein schwarzer Tag für die Verkehrswende in Deutschland. Denn da erhöht die Deutsche Bahn AG die Preise für Fahrkarten im Nah- und Fernverkehr, für Platzreservierungen über das Internet sowie für die BahnCards, Sparpreise werden gestrichen, Bedienzuschläge werden mehr und der Mitfahrerrabatt wird begrenzt.
Für Sie und die allermeisten Bürgerinnen und Bürger ist das – verständlicherweise –
schwer nachzuvollziehen. Wir möchten nur drei Gründe nennen:
Da hört man – erstens –, dass die Deutsche Bahn AG in diesem Jahr einen Rekordgewinn von mehr als zwei Milliarden Euro einfahren wird. Da hat man – zweitens – das Chaos im Winter, die kaputten Klimaanlagen im Sommer oder die Verspätungen und Zugausfälle vor Augen. Und da fragen sich die Bürgerinnen und Bürger – drittens – wie ausgerechnet eine Preiserhöhung dazu motivieren soll, sich nicht für das Auto oder das Flugzeug zu entscheiden, sondern auf die Bahn umzusteigen.
Die SPD Bundestagsfraktion fordert deshalb: Bahnfahren muss billiger werden in Deutschland, denn die Menschen brauchen Alternativen im Verkehrsbereich. Und eine Alternative zum Auto ist das Bahnfahren.
Für eine verkehrspolitische Wende aber vor allem von Seiten der Bundesregierung wirksam eingegriffen werden. Denn als Eigentümerin der Deutsche Bahn AG ist die Bundesregierung an erster Stelle gefordert, Maßnahmen für günstigeren und zuverlässigeren Schienenverkehr umzusetzen.
Wir in der SPD-Bundestagsfraktion sind uns einig: Bahnfahren muss günstiger werden, damit auch Menschen ohne Pkw mobil sein können. Und als Eigentümer der DB AG könnte die Bundesregierung das auch umsetzen – allerdings nicht, wenn sie weiterhin hohe Gewinne von der Bahn fordert, die dann in den Bundeshaushalt fließen.
Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Lühmann
Sehr geehrter Herr Bechinie,
vielen Dank für Ihre E-Mail zur Bahnpreiserhöhung.
Ich kann Ihren Unmut sehr gut verstehen und gebe Ihnen recht. Insbesondere die Sparpreise waren immer sehr attraktiv. Vor allem für Menschen, die mit wenig Geld verreist sind. Ich finde auch, dass die Argumente der Bahn nicht nachvollziehbar sind. Eine Preiserhöhung mag durchaus nötig sein wegen der steigenden Energiepreise. Aber durch die ersatzlose Streichung gerade der Sparpreise ist sie sozial ungerecht gestaltet. Wir als SPD-Bundestagsfraktion fordern deshalb: Bahnfahren muss billiger werden, denn die Menschen brauchen Alternativen im Verkehrsbereich.
Für eine verkehrspolitische Wende muss aber vor allem von Seiten der Bundesregierung wirksam eingegriffen werden. Denn als Eigentümerin der Deutsche Bahn AG ist die Bundesregierung an erster Stelle gefordert, Maßnahmen für günstigeren und zuverlässigeren Schienenverkehrs umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Lühmann