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Kirsten Kappert-Gonther
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Frage von Susanne K. •

Wieso gibt es kaum Strafzettel für Fahrradfahrer? (Fussgängerwege nutzen, Fahrt von Schülern in 2 Reihen, rechts Überholen von Autos an roten Ampeln, Handzeichen, Fahrt durch Sackgassen)?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau K.

auch für Radfahrende gibt es Strafzettel, zum Beispiel wenn eine rote Ampel missachtet wird oder für das Fahren auf der falschen Straßenseite. Das ist auch richtig so, denn niemand sollte sich selbst und andere gefährden.

Die Gefahr, die von Radfahrenden ausgeht, ist in der Regel deutlich geringer als die Gefahr, die von Autofahrenden ausgeht (schwerere Fahrzeuge, schnellere Geschwindigkeiten). Das zeigen auch die Unfallzahlen. Zum Beispiel sind in etwa 75 % der Unfälle zwischen PKW- und Radfahrenden erstere die Hauptunfallverursachenden. Die Gefährdung für schutzlosere Verkehrsteilnehmende, wie Personen mit Rad oder zu Fuß, ist bei solchen Unfällen ungleich größer. 

Verkehrsverstöße, die Radfahrende begehen, wie Fahren gegen die Fahrtrichtung oder Ignorieren roter Ampeln sind in der Regel offensichtlicher als die typischen Regelverstöße Autofahrenden. Das bedeutet aber nicht, dass sich Radfahrende weniger an Regeln halten als andere Verkehrsteilnehmer*innen. Verstöße von Autofahrenden wie Überschreitung von Tempovorgaben oder Falschparken sind weniger offensichtlich bzw. werden sie auch hingenommen, obwohl damit nachweislich eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer*innen ausgeht.

Studien haben gezeigt, dass eine gute, separierte Infrastruktur dazu führt, dass sich Radfahrende regelkonform verhalten, weil sie z. B. nicht aus Angst auf den Gehweg ausweichen.

Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther

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