Welche Entlastungen können alleinerziehende in der nächsten Wahlperiode erwarten?

Sehr geehrte Frau M.,
wie viel Entlastungen Alleinerziehende in der nächsten Wahlperiode erwarten können, hängt davon ab, welche Parteien die Regierung stellen und worauf sie sich einigen können.
Wir bei Bündnis 90/Die Grünen wollen, dass sich alle Familien auf gute und unterstützende Rahmenbedingungen für ihr Familienleben verlassen können – ganz besonders auch Alleinerziehende, die wir gezielt unterstützen wollen.
Wir wissen: Allein- und getrennt erziehende Familien leben in vielfältigen Konstellationen. Viele Alleinerziehende stemmen Kinderbetreuung, Job und Haushalt und kommen finanziell kaum über die Runden. Wir wollen Alleinerziehenden den Rücken stärken und ihre Armutsrisiken minimieren. Dafür wollen wir den bestehenden Freibetrag für Alleinerziehende zu einer Steuergutschrift ausbauen, wovon besonders Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen profitieren. Damit werden Alleinerziehenden komplizierte Antragsverfahren erspart. Wir wollen, dass das Kindergeld nur noch zur Hälfte auf den Unterhaltsvorschuss angerechnet wird. Insbesondere für junge Alleinerziehende mit kleinen Kindern wollen wir die Arbeitsmarktchancen verbessern – mit Ansprüchen auf Beratung und Qualifizierungsmaßnahmen. Wächst ein Kind in einer Trennungsfamilie bei beiden Elternteilen auf, wollen wir den sogenannten Umgangsmehrbedarf im Steuer- und Sozialrecht berücksichtigen. Eine Festlegung auf ein Betreuungsmodell nach Trennung der Eltern als Regelfall lehnen wir ab. Vielmehr muss dieses dem Einzelfall angemessen und am Kindeswohl orientiert sein. Wir wollen Alleinerziehenden die Möglichkeit geben, sich die ersten zwei Wochen nach der Geburt eines Kindes mit einer Lohnersatzleistung von der Arbeit freizustellen. Auch über 2025 hinaus sollen Alleinerziehende an 30 Tagen Kinderkrankengeld beziehen können. Die Altersgrenze wollen wir auf 14 Jahre anheben.
Mit freundlichen Grüßen,
Kirsten Kappert-Gonther