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Kirsten Kappert-Gonther
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Heike R. •

Wie findet man im entwickelten Deutschland einen neuen Hausarzt/Facharzt?

Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,
es ist nahezu unmöglich geworden, bei Umzug oder Praxisschließung, einen neuen Hausarzt/Facharzt zu finden.
Über eigene massivste und frustrierende Bemühungen und Unterstützung meiner Techniker Kasse, bekam ich letzendlich eben nur einen Termin, aber keine dauerhafte Aufnahem als Patient. !!! Die Möglichkeit, einem Hausarzt einen Patienten „zuordnen“, sehe der Gesetzgeber nicht vor. Die KVSA kann lediglich bei der Suche helfen. Warum regelt der Gesetzgeber das nicht endlich???
Ich empfinde dies als zunehmend unzumutbar.
Überall, wo ich nachfrage, die gleiche Ansage, ich möge es woanders probieren! Es sei denn, ich sei Privatpatient, was ich oft gesagt bekomme, mir aber kein Arzt schriftlich gibt !
Sinnlose "Empfehlungen", ich möge weiter suchen und telefonieren, empfinde ich als zynisch und frustrierend.
Was gedenkt die Politik, zeitnah und endlich mal auch verbindlich zu unternehmen, da es ja jetzt offensichtlich nicht funktioniert?

Heike R.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr Frau R.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die wohnortnahe hausärztliche Versorgung ist elementar für eine gute und bedarfsgerechte Versorgung. Ich danke Ihnen für die Schilderung Ihrer persönlichen Erfahrungen und stimme Ihnen zu, das darf so nicht bleiben. Wer Hilfe braucht, muss diese schnell und passgenau bekommen.

Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, sowohl die ambulante, als auch die sektorenübergreifende Versorgung zu verbessern. Gemeinsam mit den Kassenärztlichen Vereinigungen werden wir die Versorgung in unterversorgten Regionen sicherstellen. Das gilt für ländliche Regionen, aber auch für (meist ärmere) Stadtquartiere, in denen es nicht genug Ärzt*innen vor Ort gibt. Dafür sollen beispielsweise die Budgetierung der ärztlichen Honorare im hausärztlichen Bereich aufgehoben und die Gründung von kommunal getragenen Medizinischen Versorgungszentren unterstützt werden. Zudem stärken wir regionale Kooperationen und Netzwerke.

Zusätzliche niedrigschwellige Beratungsangebote wie beispielsweise Gesundheitskioske sollen den weiteren Bedarf an Behandlung und Prävention abdecken. Hierfür wird im  Bundesgesundheitsministerium aktuell ein Gesetzentwurf vorbereitet. Community Health Nurses und Gesundheitslotsen sollen zudem im ländlichen Raum dafür sorgen, dass die Versorgung besser geregelt ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Kirsten Kappert-Gonther

 

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