Frage von Samy H. •

Sehr geehrte Frau Dr. Kappert-Gonther, ich wollte Sie fragen, was wollen Sie gegen die prekäre Situation der Pflegekräfte tun? Es muss doch was getan werden, oder nicht? MFG, Samy H.

Foto Dr. Kirsten Kappert-Gonther, MdB
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr H.,

alle pflegebedürftigen Menschen sollen die Pflege erhalten, die sie benötigen – und sie muss bezahlbar sein. Wir wollen zudem die Situation von den Menschen verbessern, die selbst Angehörige oder nahestehende Personen pflegen – eine Aufgabe, die erfüllend sein kann, aber auch Kraft und Zeit kostet. Ohne dieses Engagement wäre die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland nicht möglich.

In vielen Fällen ist die Hilfe von professionellen Pflegekräften unerlässlich. Die Arbeit der Pflegekräfte ist wichtig für unsere Gesellschaft und braucht gute Rahmenbedingungen. Wir setzen uns ein für bessere Personalschlüssel, gute Aufstiegschancen und mehr Kompetenzen für den Pflegeberuf. 

Es wurde gesetzlich festgelegt, dass seit dem 1. September 2022 alle Pflegeheime und ambulante Pflegedienste ihre Mitarbeitenden in der Pflege und Betreuung nach Tarif bezahlen müssen. Das hat die Löhne schon kräftig steigen lassen. Auszubildende in der Pflege bekommen seit einigen Jahren bereits eine geregelte Vergütung, die zu den höchsten unter den Ausbildungsberufen gehört. Eine solche Vergütung haben wir auch für die Studierenden in der Pflege eingeführt und wollen es für die Assistenzausbildung ebenfalls tun.

Für Krankenhäuser haben wir die Pflegepersonalregelung 2.0. (PPR 2.0) in Kraft gesetzt, die in den kommenden Jahren schrittweise zu einem Personalaufbau führen soll. Seit Juli 2023 gilt bereits die neue Personalbemessung in der Langzeitpflege. Pflegeeinrichtungen können seitdem mehr Pflege- und Betreuungskräfte einstellen.

Wir wollen sicherstellen, dass qualifizierte und studierte Pflegekräfte ihre Kompetenzen im Versorgungsalltag einbringen können und dass der Pflegeberuf bessere Mitspracherechte im Gesundheitswesen bekommt.

Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther

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Kirsten Kappert-Gonther
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