Was halten Sie davon Cannabis notfalls als rezeptfreies Arzneimittel zu ermöglichen (Abgabe über Apotheken und sonstige Geschäfte), falls die Legalisierung aufgrund der EU scheitern sollte?
Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,
was halten Sie von meinem in der Fragestellung angebrachten Vorschlag, so doch noch zu einer Cannabis Legalisierung in Deutschland zu kommen. Schließlich wäre die Abgabe von Cannabis als rezeptfreiem Arzneimittel auch mit EU-Recht vereinbar und trotzdem könnten sich so Freizeitkonsument*Innen versorgen. Auch der Import aus Kanada wäre möglich. Was aufgrund von dortigen Produktionsüberkapazitäten eine schnelle und sichere Versorgung ermöglichen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Dietrich.K
Sehr geehrter Herr K.,
die Legalisierung von Cannabis ist im Koalitionsvertrag vereinbart. Cannabis soll für Erwachsene in lizensierten Fachgeschäften erhältlich sein. Auch Apotheken könnten eventuell Abgabestellen werden, wenn sie Cannabis in einem separaten Raum abgeben, der für Kinder und Jugendliche nicht zugänglich ist. Das kann zum Beispiel im ländlichen Raum sinnvoll sein, wo sich sonst kein Cannabisfachgeschäft befindet.
Es ist allerdings zu unterscheiden zwischen Cannabis als Medizin und zu Genusszwecken. Cannabis als Medizin wird ärztlich verschrieben und ist für Patient*innen in Apotheken erhältlich. Das ist ja auch heute schon der Fall. Dabei ist es wichtig, dass die Menschen, die Cannabis als Medizin benötigen, es auch wirklich bekommen und von Apotheker*innen beraten werden können. Für Arzneimittel gelten andere Produktionsstandards als für Genussmittel.
Wir wollen als Koalition Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisieren, sodass weder Menschen, die kein Cannabis als Medizin benötigen, auf Medizinalcannabis zurückgreifen müssen, noch Patient*innen auf den illegalen Markt gedrängt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther
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