Warum sollen die Konnektoren in den Praxen immer noch gegen viel Geld ausgetauscht werden?

Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihre Frage. Der mögliche teure Austausch der Konnektoren hat die Gesundheitspolitik intensiv beschäftigt, auch im Rahmen der Beratungen um das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz. Mit dem Gesetz werden Reformvorhaben im Bereich der Digitalisierung umgesetzt.

Bisher wurden die Konnektoren durch die GKV refinanziert. Verschiedene Optionen wie ein Digital-Budget für die Praxen oder eine Lösung durch Software-Updates waren Teil der Debatte. Dabei müssen bestmögliche Datensicherheit und ein lückenloser Weiterbetrieb in den medizinischen Einrichtungen in Einklang gebracht werden. Verschiedene Hersteller haben sich offen gezeigt, soweit technisch möglich, Updates anzubieten.

Die Nutzungsdauer der Konnektoren wird durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) festgelegt. Bei der Inbetriebnahme der ersten Konnektoren vor einigen Jahren hat das BSI sich auf Grund des damaligen Standes der Technik und der fortschreitenden Entwicklung dazu entschieden, zur Gewährleistung der Datensicherheit die Laufzeit der Konnektoren auf fünf Jahre zu begrenzen. Da die ersten Geräte nun in absehbarer Zeit diese Nutzungsdauer erreichen werden, musste die gematik eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen.

Ich begrüße, dass im Rahmen des Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes ein neues Finanzierungsmodell mit einer monatlichen TI-Pauschale auf den Weg gebracht wird, das mehr Flexibilität im Markt und der individuellen Entscheidungsfreiheit der Leistungserbringer ermöglicht.

Mit freundlichen Grüßen

 Dr. Kirsten Kappert-Gonther