Sparen an der falschen Stelle - sind unsere Kinder und Jugendlichen in Zukunft noch wettbewerbsfähig?
Sehr geehrte Fr. Kappert-Gonther,
Was denken Sie über die Bildung in Deutschland? Denken Sie, dass man in falschen Stellen investiert und das die Kinder in Zukunft noch wettbewerbsfähig sind?
Diese Informationen wären sehr hilfreich für eine Debatte in meiner Schule.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Sude G.,
Schule und Bildung haben nach meiner Auffassung zuvörderst das Ziel, Kindern und Jugendlichen gute Chancen für ihr Leben und die Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen. Bildung erhöht auch die Teilhabechancen, also dass Menschen das gesellschaftliche Leben eigenständig und kompetent wahrnehmen und mitgestalten können. Gleichzeitig trägt unser Bildungssystem auch dazu bei, dass Wohlstand gesichert wird und qualifizierte Fachkräfte ihre Kompetenz in ihren Berufen einbringen können. Investitionen in Bildung sind Zukunftsinvestitionen, die jungen Menschen zugutekommen, unser Zusammenleben und mittelbar die Wirtschaft stärken.
Mit dem Startchancenprogramm haben sich Bund und Länder im Februar 2024 auf das größte gemeinsame Programm für Schulen in benachteiligten Lagen geeinigt, das es je gab. Am 11. April hat der Deutsche Bundestag über einen Antrag der Koalitionsfraktion hierzu diskutiert. Über zehn Jahre investieren Bund und Länder gemeinsam 20 Milliarden Euro in etwa 4.000 allgemein- und berufsbildende Schulen, bundesweit. Ziel des Programms sind mehr Bildungsgerechtigkeit, bessere Startchancen für Kinder aus einkommensschwachen Familien und dass möglichst viele Schüler*innen die Basiskompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen erreichen.
Grüne Bildungspolitik bedeutet: Gute Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen – egal, woher sie kommen, egal, wo sie jetzt leben. Dafür setzen wir auf Kooperation in der Bildungspolitik und wollen die örtliche Umsetzungskraft der Schulträger, die Kultushoheit der Länder und das unterstützende Potenzial des Bundes zu neuer Stärke vereinen. Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, gemeinsam mit den Ländern für gleichwertige Lebensverhältnisse und ein gerechtes Bildungssystem zu sorgen. Mit dem Bildungsgipfel von Bund, Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben wir einen Auftakt für eine neue Kultur der Zusammenarbeit gelegt, nun werden wir im Dialog mit Ländern und Kommunen die weiteren Wege sondieren.
Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther