Ist Zweiklasenmedizin längst Realität in Deutschland, auch wenn es verantwortliche und gewählte Politiker nicht eingestehen wollen?
Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,
ich wurde als MS Patient seit mehreren Jahren in einer neurologischen Praxis betreut.
Jetzt bin ich umgezogen, in eine 350 Km entfernte Großstadt: Trotz wirklich aller Bemühungen, Telefonate, persönlicher Vorsprache, Einschaltung der Kasse, finde ich keinen Neurologen der mich, als GKV Versicherten, aufnehmen will. Als Privatversicherter oder Selbstzahler wäre es bei einem Neurologen, 46 km entfernt, noch möglich.
Als GKV Versicherter keine Chance. Auch meine Kasse wimmelt mich ab, gibt mir nur Tipps, es immer und immer wieder und überall zu probieren.
1. Frau Kapeprt-Gonther, habe ich gesetzlichen Anspruch auf Aufnahme bei einem Neurologen? Wer kann mir wirklich helfen, nicht mit wertlosen Tipps?
2. Gibt es tatsächlich eine Zweiklassenmedizin, wie ich es praktisch erlebe? Mit Hausarzt geht es mir genauso. Nur noch Privatversicherte oder Selbstzahler werden aufgenommen.
Was gedenkt die Politik endlich zu tun, da das Problem immer schlimmer wird.
Sehr geehrte Frau F.,
vielen Dank für Ihre Zuschrift und die persönlichen Schilderungen.
Es tut mir leid, dass es sich für Sie so schwierig gestaltet, eine*n Neurolog*in zu finden. Sie sind mit dem Problem nicht allein. Sie könnten versuchen bei der 116 117 der Kassenärztlichen Vereinigung anzurufen. Die Terminservicestelle kann Ihnen bei der Suche helfen. Vielleicht hilft auch schon die Suchmaske auf der Webseite (https://arztsuche.116117.de/). Als Grüne setzen wir uns schon seit sehr langer Zeit für eine Bürgerversicherung ein. Aber auch an zeitnahen Verbesserungen der Versorgung arbeiten wir sehr intensiv.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kirsten Kappert-Gonther