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Kirsten Kappert-Gonther
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Frage von Jannik L. •

Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Jannik L. bezüglich Gesundheit

Wie wollen Sie die Versorgung von Psychotherapeut:innen verbessern und ein besseres Angebot stellen. Gerade in der Pandemie sehe ich hier ein großes Problem, viele Praxen nehmen dieses Jahr zum Beispiel gar keine Patient:innen mehr an und es war schon vor der Pandemie extremst schwierig einen Therapieplatz zu bekommen. Mfg ein Junger Grüner :)

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Antwort von
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Lieber Jannik (unter uns Grünen duzen wir uns ja),

vielen Dank für Deine Frage. Trotz der Anpassung der Bedarfsplanung im Jahr 2019 gibt es weiterhin zu wenig Psychotherapeut*innen, insbesondere in ländlichen Regionen und einkommensschwachen urbanen Räumen. Mit der neuen Bedarfsplanung wurden nur knapp 800 zusätzliche Kassensitze für Psychotherapie geschaffen, obwohl der Bedarf bei über 2.000 neuen Sitzen liegt. Durch die Corona-Pandemie wird sich dieser Missstand vermutlich weiter verschärfen, gerade im Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Aus diesem Grund habe ich mich kürzlich für kurzfristige Sonderzulassungen für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen ausgesprochen (https://kappertgonther.de/2021/06/5-punkte-plan-zur-unterstuetzung-von-kindern-und-jugendlichen-in-seelischen-krisen/). Diese sollen vor allem in ländlichen und einkommensschwachen Regionen entstehen, um den dortigen Bedarf stärker zu decken und bestehende Versorgungslücken zu schließen.

Gleichzeitig muss eine Übernahme der Kosten für eine Psychotherapie in einer Privatpraxis sichergestellt werden, wenn Hilfesuchende nicht in angemessener Zeit ein Therapieangebot von einem*r kassenärztlichen Psychotherapeut*in erhalten. Die gesetzliche Krankenversicherung muss über die geltenden Regelungen der Kostenerstattung hinaus verpflichtet werden, die Kosten schnell, patientengerecht und ohne bürokratische Hürden zu übernehmen. Die derzeitige Kostenerstattung überfordert insbesondere einkommensschwache Familien finanziell. Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen sollen Patient*innen bei der Terminsuche helfen, sofern die Betroffenen keinen zeitnahen Termin in einer Vertragspraxis finden.

Mittel- bis langfristig sollte auch im alleinigen vertragsärztlichen Bereich niemand länger als vier Wochen auf einen psychotherapeutischen Behandlungsplatz warten. Daher fordern wir eine erneute Reform der Bedarfsplanung, die dafür sorgt, dass flächendeckend ausreichend Kassensitze zur Verfügung stehen. Hierbei ist insbesondere darauf zu achten, dass neue Sitze in ländlichen und einkommensschwachen Regionen geschaffen werden.

Liebe Grüße,
Kirsten

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