Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Lilly O. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,
nachdem ich mir Ihr Wahlprogramm durchgelesen habe, ist mir eine Frage zu dem Thema Umweltschutz in den Sinn gekommen. Jeden Tag sehe ich Menschen, die ihre Zigaretten Stümmel auf den Boden werfen und dort liegen lassen. Jetzt habe ich mir Gedanken gemacht, was man dagegen tun kann. Mittlerweile gibt es für vieles Mülleimer (Rest, Bio, Papier…), doch für Zigaretten noch nicht. Haben Sie vor, etwas dagegen zu tun. Und Wenn ja, was ?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Lilly Obermeier
Sehr geehrte Frau Obermeier,
vielen Dank für Ihre Frage! Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen sind weiterhin ein gesundheitliches und ökologisches Problem. Vom Anbau über die Herstellung von Tabakprodukten bis hin zum Verbrauch und der Entsorgung der Produkte entstehen schädliche Folgen für die Umwelt. Die Zelluloseazetatfilter enthalten krebserzeugende Substanzen wie Nikotin, Arsen und polyzyklische Kohlenwasserstoffe, die in den Boden und in Gewässer bis in die Nahrungskette gelangen. Es kann Jahrzehnte dauern bis die Filter zerfallen.
Dazu habe ich die Bundesregierung ausführlich befragt (https://dserver.bundestag.de/btd/19/073/1907380.pdf). An Aktualität hat die Kleine Anfrage leider kaum eingebüßt. Es gab bereits Hinweise aus dem Umweltministerium zur Einbeziehung der Hersteller an den Entsorgungskosten. Die Kostenbeteiligung kann ein wirksamer Hebel zur Reduzierung des Plastikmülls in der Umwelt sein. Zudem wurden die kunststoffhaltigen Zigarettenfilter auch im Rahmen der EU-Einwegplastik-Richtlinie diskutiert. Sie werden nicht verboten, müssen zukünftig aber ein Kennzeichen erhalten, das vor Umweltschäden durch Plastik warnt und Verbraucherinnen und Verbraucher über die richtige Entsorgung informiert. Auch weitere Aufklärung und die vermehrte Nutzung von Taschenaschenbechern oder kommunale Initiativen für spezielle Abfallbehälter können ebenfalls helfen, den Müll zu reduzieren. Das jüngst beschlossene Tabakwerbeverbot, für das ich lange Zeit gekämpft habe, ist zudem ein wichtiger Schritt zur Prävention, damit Kinder und Jugendliche gar nicht erst mit dem Rauchen anfangen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kirsten Kappert-Gonther