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Kirsten Kappert-Gonther
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Frage von Angela B. •

Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Angela B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,

zur Zeit werden die Tests auf SARS-CoV-2 meines Wissens nach bundesweit sehr unsystematisch durchgeführt. Vermutlich aber sind alle Personen erkrankt. Von vielen Seiten gibt es die Forderung nach repräsentativen Daten. Sinnvolle Maßnahmen können meiner Meinung nach nur auf dieser Grundlage ergriffen werden. Ich schließe mich mit dieser Forderung dem Netzwerk evidenzbasierte Medizin an. https://www.ebm-netzwerk.de/de Diese Daten sollten dann auch so schnell wie möglich, der Öffentlichkeit einsehbar gemacht werden, um die Situation realistisch einschätzen zu können. Auch angesichts der Tatsache, dass ein Test 200,00 EUR kostet, wird uns dieser Zustand meines Erachtens viel zu lange zugemutet. Wie ist Ihre Haltung zu diesem Thema?

Mit freundlichen Grüßen
Angela Banerjee

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. In der Tat sind systematisch gewonnene Populationsstichproben oder Longitudinaluntersuchungen auf Sars-CoV-2 notwendig, um repräsentative Aussagen über den Verbreitungsgrad, Hochrisikokollektive oder die Letalität der Infektionskrankheit treffen zu können. Die Zahl der derzeit beim RKI gemeldeten Fälle wird hingegen in einem hohen Maße durch die Testverfügbarkeit und Anwendungshäufigkeit beeinflusst. Sie lassen daher keine Aussagen zur Prävalenz, zur Periodenprävalenz oder gar zur Inzidenz über einen Zeitraum zu (vgl. https://www.socium.uni-bremen.de/uploads/News/2020/thesenpapier_endfassung_200405.pdf, S. 10).

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, die Durchführung von populationsbezogenen Stichproben - so wie es zum Beispiel in Bayern gemacht wird - zu intensivieren. Die Größenordnung muss dabei mindestens 10.000 Personen umfassen, um valide Aussagen über Hochrisikokollektive machen zu können. Dabei ist eine iterative, z.B. zweiwöchentliche Testung einzubeziehen (vgl. ebd., S. 12). Diese Strategie erscheint umso wichtiger, da eine Therapie und eine Impfung voraussichtlich frühestens im Verlauf des Jahres 2021 vorliegen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kirsten Kappert-Gonther

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