Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Michael v. bezüglich Gesundheit
Schon in geringen Mengen schädigen Glyphosat und »Roundup« die menschlichen Embryonal- und Plazentazellen sowie die DNA von Menschen und Tieren. In menschlichen Zellen kann »Roundup« innerhalb von 24 Stunden zum vollständigen Zelltod führen. Nachweislich tödlich ist »Roundup« vor allem auch für Amphibien. Zudem bestehen bei Menschen und Tieren Zusammenhänge zwischen Glyphosat und Fehlbildungen/-geburten. Darüber hinaus wird ein Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krankheiten wie Alzheimer, Diabetes und Krebs hergestellt, ebenso zu Depressionen, Herzinfarkten und Unfruchtbarkeit (https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/glyphosat-auswirkungen). Weshalb wird ein derart schädliches Mittel nicht endlich auf politischem Weg sofort aus dem Verkehr gezogen – steht wirtschaftlicher Profit über der Gesundheit der Bürger?
Sehr geehrter Herr v. L.,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Wir Grüne im Bundestag stehen für den schnellstmöglichen Glyphosat-Ausstieg und für eine lebensfreundliche Landwirtschaft, die den Chemieeinsatz minimiert. Unsere Ziele sind unbelastete Lebensmittel, der Erhalt der biologischen Vielfalt, gesunde Böden und sauberes Wasser. Der Pflanzenkiller Glyphosat ist zum Synonym einer chemiebasierten industriellen Landwirtschaft geworden, die Gesundheits- und Umweltschutz vernachlässigt. Das Ackergift wird von Behörden zugelassen, die sich oft offenbar Chemiefirmen mehr verpflichtet fühlen als der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Seit Jahren kämpfen wir im Bundestag gegen Glyphosat, für eine konsequente Pestizidreduktionspolitik und für mehr Unabhängigkeit und Transparenz bei den Zulassungsverfahren.
Die Krebsforschungsagentur der WHO stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, deutsche und europäische Behörden halten ein „harmlos“ dagegen. Eigentlich ein klarer Fall für die Anwendung des Vorsorgeprinzips: Im Zweifel für den Schutz. Doch die Bundesregierung und die Europäische Kommission haben das Prinzip umgekehrt: Im Zweifel für die Industrie.
Wir Grüne fordern die Bundesregierung auf, Glyphosat schnellstmöglich zu verbieten, ein umfassendes Pestizidreduktionsprogramm umsetzen und die Abhängigkeit von chemischem Pflanzenschutz zu beenden. Mehr Informationen über unsere diesbezüglichen Initiativen im Bundestag finden Sie unter https://www.gruene-bundestag.de/themen/glyphosat
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kirsten Kappert-Gonther