Sehr geehrter Herr Lenz, bitte skizzieren Sie die Zukunft, die Sie für kleinerer und mittlere Waldbesitzer sehen.
Sehr geehrter Herr Lenz,
im Waldprogramm ihrer Partei wir dem Thema Biodiversität und Wald ein recht hoher Stellenwert eingeräumt. Gerade die Biodiversitätsstrategie der EU, die die Grünen ja unterstützen, wird für viele kleiner Waldbauern das Aus bedeuten. Wie sehen Sie persönlich den Fortbestand der kleinen Betriebe, die in Summe betrachtet doch eine erhebliche Waldfläche bewirtschaften? Schon heute sind die bürokratischen Hürden, insbesondere die, die den Zugriff auf Fördertöpfe reglementieren, kaum zu nehmen. Wird hier nicht durch die Hintertüre ein Programm zur Zwangskonsolidierung mit den Großwaldbesitzern als Nutznießern gestartet?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Thomas Spitz
Die Biodiversitätsstrategie 2030 der EU befasst sich sehr ausführlich mit dem europäischen Ländern und stellt die vielfältigen Funktionen der Wälder in den Bereichen Klimaschutz und Artenvielfalt, aber auch die der wirtschaftlichen Nutzung dar.
„Private Waldbesitzer und -bewirtschafter, insbesondere von Kleinbetrieben, sind für ihren Lebensunterhalt oft direkt vom Wald abhängig. Die anderen Vorteile, insbesondere die Bereitstellung von Ökosystemleistungen, werden selten oder nie belohnt. Dies muss sich ändern.“ Das umfangreiche Werk beinhaltet Wiederaufforstungspläne, Pläne zur nachhaltigen Bewirtschaftung, aber auch eine Bestandserfassung der Wälder inkl. der Waldschäden und vieles mehr. Entscheidungen des Europaparlaments müssen immer in den einzelnen Staaten und bei uns auch je nach Zuständigkeit in den Bundesländern mit entsprechenden Ausführungen ratifiziert werden. Eine von Ihnen befürchtete Zwangskonsolidierung zugunsten großer Waldbesitzer sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
Allerdings geben wir Ihnen recht, dass die bürokratischen Hürden unangemessen hoch sind, um die Fördermittel aus den Finanztöpfen der GAP und der GAK, zu bekommen. Das kritisieren wir schon seit Jahren! - darin sehen wir eine echte Benachteiligung insbesondere der kleineren und mittleren Unternehmen.
Auf Bundesebene besteht durchaus die Möglichkeit, Rahmenbedingungen für einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln zu gestalten. Das muss auch geschehen, an den Grünen wird das nicht scheitern.
Gerne stehen wir auch für einen weiteren Austausch zur Verfügung.