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Kerstin Schreyer
CSU
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Frage von Gerhard Anton E. •

Frage an Kerstin Schreyer von Gerhard Anton E. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Schreyer-Stäblein,

herzlichen Dank für Ihre sehr ausführliche und aufschlußreiche Beantwortung meiner 1. Frage an Sie. Ich begrüße es außerordentlich, wenn unsere gewählten Parlamentarier/innen auch nach einem erfolgreichen Einzug in den Bayer. Landtag ihre Bodenhaftung nicht aufgeben und weiterhin den Kontakt zu ihren Wählern suchen, pflegen und ausbauen.

Ihre Mitbewerber/innen erhielten zwischenzeitlich von mir - einem Pendler zw. Unterhaching und München - Fragen zum Neu - und Ausbau der Verkehrswege im Freistaat Bayern, die ich Ihnen ebenfalls nicht vorenthalten möchte.

1. Welche Ziele verfolgen Sie beim Ausbau des ÖPNV in der Region München/südl. Oberbayern? Ich setze die zukünftige Notwendigkeit voraus.

2. Wie stehen Sie grundsätzlich zu einem weiteren Ausbau der Verkehrswege mit der Rad/Schiene-Technik gegenüber?

2a. Was halten Sie von einer verbesserten Anbindung auch mit internationalen Fernzügen an den Flughafen MUC II?
2b. Wie stehen Sie einer Art Stadt/Land-Bahn nach dem Vorbild des Karlsruher Verkehrssystems für die Region München/südliches Oberbayern gegenüber?
2c. Würden Sie den Ausbau der Bahnstecke München - Mühldorf - Freilassing zu einer internationalen Fernstrecke befürworten? (Anmerkung: Dieser Verkehrsweg war schon einmal Teil des Bundesverkehrswegeplans!)

2d. Was halten Sie grundsätzlich von Reaktivierungen aufgelassener Bahnstrecken im Freistaat Bayern?

3. Wie stehen Sie dem weiteren Aus- und Neubau von Bundesautobahnen im Freistaat Bayern gegenüber?
3a. Und konkret - was halten Sie von den Plänen der Bayer. Staatsregierung zum Neubau eines Bundesautobahn Südrings?

4. Wie stehen Sie einem weiteren Ausbau der Flughäfen MUC II, Oberpfaffenhofen usw. gegenüber?
5. Was halten Sie von einer ´Citymaut´ für München?
6. Was halten Sie von einer Abschaffung der KFZ-Steuer?

Auch dieses Mal bedanke ich mich für Ihre freundliche Antwort .
Mit freundlichen Grüßen G.A. Eiwen

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Eiwen,

da haben Sie ja ein ganzes Bündel von Fragen. Ich werde versuchen mich da durchzuhangeln in dem Wissen, daß ich vielleicht auch manches dann nur kurz anreiße. Wenn Sie irgendwo noch etwas genauer wissen wollen, einfach nochmal nachfragen. Gerne können Sie aber auch an einen Infostand oder zu einer Veranstaltung kommen und wir diskutieren da weiter.

Ich arbeite übrigens im Landkreis Ebersberg und kenne das Problem des Pendlers. Da ich jedoch oft in abgelegene Ecken muß, die keinerlei öffentliche Anbindung haben bzw. kreuz und quer im Landkreis Ebersberg unterwegs bin, komme ich nur privat in den Genuß öffentlich zu fahren bzw. mit dem Fahrrad. Während dem Studium und meiner Arbeitnehmertätigkeit bin ich durchgehend öffentlich gefahren. Nur leider ist das dann nicht mehr möglich, wenn man am Tag zu mehreren verschiedenen Orten fahren muß. Sei es drum, ich nutze den ÖPNV gerne und werde auch weiterhin mich dafür einsetzen, daß die Verbindungen sinnbringend und häufig möglich sind.

Wir Unterhachinger haben ja bereits den Vorteil, daß unsere S-Bahn immer wieder auch im 10 Minuten Takt fährt. Bei anderen Gemeinden müssen wir weiterhin dafür kämpfen, daß zumindest der 20 Minutentakt durchgängig vorhanden ist. Das Bussystem wird laufend durch die Verkehrsreferenten im Kreistag kritisch überprüft, auch da wird es gerade durch die ständig sich verändernde Struktur im südlichen Landkreis München zu Anpassungen kommen. Wir haben einen Zuzug von jungen Familien. Daraus resultieren natürlich auch Baumaßnahmen wie Schulen und weitere Bildungseinrichtungen, die auch durch ein gutes Bussystem erreichbar sein müssen.

Nachdem der Transrapid aus Kostengründen nicht kommt, werden wir uns Gedanken machen müssen,wie wir den Flughafen noch besser anbinden. Dies kann auch durch bessere Anbindung an Fernzüge geschehen. Hier hätte ich allerdings erst gerne ein gutes Konzept, daß man in Ruhe und mit vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten muß. Schnellschüsse wären hier sicherlich fehl am Platz.

Die Strecke von und nach Mühldorf und Freilassing werden sicherlich optimiert werden müssen, weil von dort aus viele Menschen auch täglich einpendeln.

Bei alten Schienen wird man überprüfen müssen, was gescheit ist. Pauschal mag ich dazu keine Stellung nehmen, das wird eine Einzelbetrachtung erfordern.

Ich denke, daß wir sehr wohl Autobahnen ausbauen müssen. Dem Umweltschutz ist nicht geholfen, wenn wir durch stehenden oder stockenden Verkehr Abgase entsprechend in die Luft jagen. Wir werden sicherlich sorgsam darauf achten müssen, daß wir damit keine Naturschutzgebiete neu belasten, sondern voraussichtlich die vorhandenen Autobahnen verstärken. Ich weiß, das diese Aussage unpopulär ist. Dennoch fahren viele Menschen im Urlaub in den Süden oder fahren beruflich viel mit dem Auto (was bei manchen Menschen auch öffentlich nicht möglich ist) und es macht keinen Sinn, diese Sachverhalte einfach nur wegzudiskutieren.

Beüglich des angedachten Autobahnsüdrings wissen Sie ja sicherlich, daß eine Machbarkeitsstudie erstellt wird. Ich hoffe, hier werden fachlich fundierte Menschen eine Aussage treffen. Ich kann mir nur vorstellen, daß herauskommt, daß ein Südring nicht die erhoffte Entlastung bringt. Hinzu kommt noch das bei jeder potentiellen Trassenführung wir immer Natur zerstören und die Abgase auch bei einer Tunnelvariante in die Luft geblasen werden müssen, das dann vielleicht auch noch in einem Wohngebiet. Ich fände es viel zielführender, würde man den Verkehr über die B 15 neu abwickeln und alle Autofahrer, die z.B. aus Nürnberg etc kommen gleich weg aus dem Großraum München leiten. Im Süden das Gleiche.
Ein weiteres Problem ist hierbei auch die völlig verfehlte Verkehrspolitik der Stadt München. Der Luise-Kisselbach-Platz ist ein neuralgischer Verkehrsknotenpunkt. Ebenso ist es keine Lösung, keine Parkplätze auszuweisen und die Verkehrsprobleme auf den Landkreis München abzuwälzen, wie es die Stadt München derzeit betreibt.

Bezüglich des Flughafens Oberpfaffenhofen bin ich der Auffassung, daß dort auch weiterhin nur Geschäftsflieger fliegen sollen. Beim Fughafen MUC II wird man gut hinschauen müssen, ob eine Ausweitung erforderlich ist. Das möchte ich jetzt ungerne aus dem Bauch heraus entscheiden. Dafür muß man sich die Zahlen kommen lassen und die Stellungnahmen, die dem Landtag dann sicherlich vorzulegen sind.

Ich würde mir wünschen, daß wir in Deutschland eine Autobahnmaut haben, wie alle anderen Länder auch. Von einer City-maut halte ich nichts.

So, nun hoffe ich, ich habe alle Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet und verbleibe,

mit freundlichen Grüßen

Kerstin Schreyer-Stäbelin

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