Frage an Kay Wolkau von Katja S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Wolkau,
auf unserer Dorfversammlung haben bereits die Problematik, die wir durch die geplante Grundinstandsetzung des Estedeichs sehen, geschildert. Die vorgelegte Planung sieht unnötige massive Eingriffe in den Deich vor. Die geplante Begradigung der Straße wird zu schneller Fahrweise führen. Durch die vorgelegte Planung wird der dörflichen Charakter und der typische Charme der Altländer Siedlungen massiv zerstört. Die vorgelegte Planung verschlechtert unsere Situation erheblich. Wir befürchten
-Mehr u. schnelleren Verkehr -trotz der in Aussicht gestellten 30km/h-Zone
-Schwerlastverkehr - nach der Grundinstandsetzung werden 40-Tonner durch Cranz fahren (zZt.: 7,5-Tonnen-Beschränkung)
-Höherer Verkehrslärm
-Höheres Risiko beim Queren der Straße
Das notwendige Planfeststellungsverfahren ist teuer u. zeitaufwendig. Unsere Vorschläge tragen zu einer kostengünstigen u. zeitnah umsetzbaren Lösung bei. Folgenden Punkte sind Basis unserer Vorschläge:
-Erhalt der 30 km/h-Begrenzung
-Erhalt der Durchfahrtsbegrenzung von max. 7,5-t zulässiges Gesamtgewicht
-bautechnisch sinnvolle Gestaltung der Straße zu Entschleunigung des Verkehrs
-Anpassung der Verkehrsführung und Straßengestaltung an die hiesigen Gegebenheiten/Besonderheiten
-Erschütterungsfreies Wohnen u. somit Erhalt der Häuser
-Erhalt des Ortsbildes
-Erhaltung des Deichs in seiner jetzigen Form
-Beteiligung der Bürger
Als Kandidat bitten wir Sie um folgende Antworten:
Wie werden Sie uns als Abgeordneter in dieser Angelegenheit nach der Wahl unterstützen?
Wie werden Sie Bürgerbeteiligung umsetzen, so wie es zZt. allg. diskutiert wird?
Wie werden Sie sich für die Interessen der Bürger einsetzen, wenn Behörden gegen den dokumentierten Willen der Bürger (Unterschriftenaktion) arbeiten?
Wie werden Sie den Cranzer Bürgern helfen damit Lärm/Erschütterung zeitnah, nachhaltig, langlebig u. kostengünstig ein Ende haben?
Wir freuen uns auf Ihre Antwort. Der Arbeitskreis Cranz für die Bürger aus Cranz
Sehr geehrte Frau Skudelny,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Ich teile Ihr Ziel, den Ort Cranz in seiner Besonderheit und Schönheit zu erhalten. Sicherheit, Lärmschutz und Erhalt des dörflichen Ortscharakters sind dabei unerlässlich. Für viele der von Ihnen genannten Maßnahmen ist die bei der Behörde für Inneres angesiedelte untere Straßenverkehrsbehörde (Polizei) zuständig. Dies gilt insbesondere für Tempo-30-Zonen sowie Durchfahrtsbeschränkungen oder Verbote für Schwerlastverkehr. In der jüngsten Vergangenheit sind Maßnahmen zur nachhaltigen Verkehrsberuhigung maßgeblich an der Straßenverkehrsbehörde gescheitert.
Die GAL macht sich dafür stark, die gesamte untere Straßenverkehrsbehörde einschließlich Personal auf die Bezirksämter zu verlagern. Damit könnten viele Entscheidungen zügiger und bürgernäher getroffen werden. Das für die Planungen vor Ort zuständige Bezirksamt Harburg befürwortet ebenfalls nachhaltige Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.
Was die Planungen im Einzelnen angeht, so halte ich eine weitere öffentliche Diskussionsveranstaltung zwischen Bezirksverwaltung, Bezirkspolitik und den Menschen vor Ort für wichtig. Sollte es im Rahmen einer solchen weiteren Veranstaltung nicht möglich sein, zu einer für alle Beteiligten befriedigenden Lösung zu kommen, ist eine externe Moderation angezeigt. Auch ein Mediationsverfahren kommt in Betracht. Entscheidend ist für mich, dass die Interessen der Cranzer Bürgerinnen und Bürger umfassend berücksichtigt werden.
Sollten sich die jeweils zuständigen Behörden gleichwohl den Forderungen einer großen Mehrheit der Cranzer Bürger widersetzen, werde ich mich dafür einsetzen, dass die Bezirksversammlung Harburg bzw. die Hamburger Bürgerschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten entsprechende politische Beschlüsse herbeiführt.
Mit freundlichem Gruß
Kay Wolkau