Sehr geehrter Herr Mansoori, Sie wollen sich für die Beschleunigung des Wohnungsbaus in Frankfurt stark machen. Auf welchen Flächen in Frankfurt soll neu gebaut werden? MFG Manfred Volz
Sehr geehrter Herr V.,
die Stadt Frankfurt plant mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept "Frankfurt 2030+" vorausschauend. Seitens der Bundesebene müssen wir diese Planungen unterstützen und werden seitens der Ampel-Regierung eine Bau- und Investitionsoffensive starten. Sie soll die Voraussetzungen schaffen, schnell und günstig zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, und dadurch sowohl der Bau- und Immobilienwirtschaft eine langfristige Planungsperspektive, als auch den Mieterinnen und Mietern Sicherheit geben. Durch serielles Bauen, Digitalisierung, Entbürokratisierung und Standardisierung im Bauwesen werden wir gleichzeitig die Kosten für den Wohnungsbau senken und das Tempo steigern.
Allerdings trifft das Wachstum der boomenden Rein-Main-Region vermehrt auf eine Stadt Frankfurt mit knappen Flächenreserven in der eigenen Gemarkung. Das Bevölkerungs- und Beschäftigtenwachstum tritt mehr und mehr in Konkurrenz mit anderen Nutzungs- und Schutzinteressen (Naherholung, Kultur, Bildung). Deswegen könnten neben der neuen Erschließung von Flächen wie der eingeleiteten förmlichen Vorbereitenden Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Frankfurt Nordwest (nach § 165 BauGB) auch bestehende Stadtquartiere weiterentwickelt werden. Dies könnte u.a. durch Nachverdichtung geschehen wie beispielsweise in der Fritz-Kissel-Siedlung in Sachsenhausen oder in der Ginnheimer Platensiedlung. Teilweise liegen auch Baulücken und ungenutzte Grundstücke vor, die aufgrund des Baugebots aus dem neuen Baulandmobilisierungsgesetz leichter geschlossen werden können. Künftig besteht die Möglichkeit, dem Eigentümer eine Wohnbebauung vorzuschreiben. Mit Ihrer Frage sprechen Sie völlig zurecht an, dass wir die großen Herausforderungen wie die Bereitstellung von ausreichend Wohnraum nur durch eine enge Zusammenarbeit in der Region Rhein-Main schaffen. Dabei müssen wir Wohnen, Arbeiten und Verkehr zusammendenken.
Mit freundlichen Grüßen
Kaweh Mansoori, MdB