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Frage von Philipp R. •

Frage an Katrin Werner von Philipp R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Werner,

Halten Sie ein einheitliches Abitur und das Aufgeben des bisherigern Leistungs- und Grundkursmodell zugunsten eines Modells mit 5 Prüfungsfächern für sinvoll? Ist das mit einer individuellen Förderung vereinbar?

Halten Sie unser dreigliedriges Schulsystem noch für Effizient? Wie stehen Sie dem Thema Einheitsschule gegenüber?

Wo müssen wir ansetzen um die Bildungspolitik (auch im Bezug auf die PISA-Studie) in unserem Land zu verbessern?

Mit freundlichen Grüßen
Philipp Rhein
Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Philipp Rhein,

1. weder das eine oder das andere Modell hat gravierende Vorteil. Nach meiner Auffassung sollte es allgemein bildende Gymnasien/Gesamtschulen geben, in den die wichtigsten Fächer auch Prüfungsrelevant sind. Daneben könnte es Fachspezifische Schulen geben (z.B. Wirtschaftsgymnasien), die von vorn herein ihre Schwerpunkte herausbilden. Individuelle Förderung ist sinnvoll, aber nur mittels zusätzlicher Kurse (z.B. nachmittags nach dem Ganstagsschulmodell)

2. Das dreigliedrige Schulsystem ist überholt. Absolventen der Hauptschulen und teilweise auch der Realschulen haben auf dem Ausbildungsmarkt kaum noch eine Chance. Andererseits machen viele junge Menschen Abitur, um danach eine Ausbildung zum Bürokaufmann zu machen. Dies ist auch wenig sinnvoll. Ich bin dafür, dass alle Schülerinnen und Schüler bis zu 10. Klasse auf die gleiche Schule gehen und sich danach entscheiden ob sie studieren wollen und Abitur machen oder eine Berufsschule besuchen.

3. Die PISA-Studie hat nun ganz deutlich gezeigt, dass die Bundesrepublik ein bildungspolitisches Entwicklungsland ist. Wenn nun überall Studiengebühren eingeführt werden, die Kinder schon nach der 4. Klasse aufgeteilt werden und immer weniger in die Bildung investiert wird, dann wird sich daran nichts ändern. Die Gesellschaft muss sich entscheiden was sie will. Vor allem dürfen die Bildungschancen nicht vom Geltbeutel der Eltern abhängig sein. Dieser Trend nimmt aber leider zu.

Mit freundlichen Grüßen,

Katrin Werner