Frage an Katrin Lompscher von Michael S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Lompscher,
Frau Dr. Lötzsch MdB hat darauf hingewiesen, dass sie die aus liturgischen und damit innerkirchlichen Gründen gerechtfertigten Umgestaltungspläne der katholischen Kirche für die denkmalgeschützte Hedwigs-Kirche mit Ihnen aufgegriffen hat. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Realisierung der von der Berliner Senatsbaudirektorin als "Teilzerstörung des Denkmals" (vgl. Abgh. Ds. 17/14551) qualifizierten Pläne und vor allem ihre Förderung aus öffentlichen Mitteln noch zu verhindern?
Sehr geehrter Herr Seifert,
zunächst bitte ich um Verständnis für die späte Beantwortung. Der Umbau des Kirchenraums der Hedwigskathedrale ist aus Denkmalsicht ein hochsensibles Vorhaben. Die Kirchengemeinde hatte den Wettbewerb ausgelobt, in dem der Sieger einen weitgehenden Eingriff ins Denkmal vorsieht. Die Landesdenkmalbehörde sah sich offenbar aus Gründen der verfassungsrechtlichen Stellung der Religionsgemeinschaften nicht in der Lage hier zu widersprechen. Dies geht zumindest aus der Antwort auf die auch von Ihnen zitierte Anfrage von mir und meinem Kollegen Brauer hervor (DS 17/14551).
Insofern liegt es jetzt an dem Bauherrn selbst, ein schonenderes und denkmalgerechtes Bauvorhaben zu planen. Der neue Berliner Erzbischof hat in ersten öffentlichen Äußerungen anklingen lassen, dass er dies prüfen wird. Darüber hinaus sind die zu beteiligenden Berliner Behörden und ggf. das Land Berlin als Fördergeber gut beraten, in den anstehenden Gesprächen und Verhandlungen hier auf Veränderungen zu drängen.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Lompscher