Katrin Lompscher
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DIE LINKE
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Frage von Wolfgang B. •

Frage an Katrin Lompscher von Wolfgang B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Lompscher,

als Abgeordnete im Berliner Senat, u.a. verantwortlich für Stadtentwicklung, sind Sie sicher mit den Bauvorhaben der WBM im Bezirk Friedrichshain vertraut. Auf einer Mieterversammlung der Bewohner der Krautstraße 1-12 am 29.07.2015 (eingeladen hatte die WBM) wurden von den Mietern schwerwiegende Einwände gegen die Bauvorhaben geäußert (z.B. Abholzen von Bäumen und Vernichtung eines großen Teils der Grünflächen / Sichtbehinderung und weniger Sonneneinstrahlung durch die Verdichtung / Bebauung der Parkflächen ohne Ersatz bei wachsendem Bedarf / steigende Feinstaubbelastung / Unsicherheit des Bauuntergrundes u.v.a.m.). Auf die Fragen der Mieter und Anwohner wurde z.T. hilflos, z.T. respektlos und alles in allem äußerst vage geantwortet. Fest steht zweifellos nur, dass gebaut werden wird.
Meine Frage: Was tut die Opposition im Senat, um die sich mehr und mehr verschlechternde Lebensqualität eines großen Teils der Bewohner Berlins zu verhindern? Der Bedarf an neuen Wohnungen kann m.E. nur als Ausrede gelten. 1966, als unsere Blocks entstanden, gab es diesen Bedarf auch und es sind Wohnquartiere entstanden, in denen die Mieter sich bisher sehr wohlfühlten.

Katrin Lompscher
Antwort von
DIE LINKE

sehr geehrter herr barthel,

mit den bauvorhaben der wbm in friedrichshain und mitte befasst sich das abgeordentenhaus nicht. dies wird auf der bezirksebene bearbeitet und entschieden. die linke in friedrichshain und mitte kennt die positionen der anwohnerinnen und anwohner und unterstützt sie in ihrem bemühen eine lebenswerte wohnumgebung zu erhalten.

ich will aber nicht verhehlen, dass der bedarf an wohnungsneubau, und zwar explizit an kommunalem und bezahlbarem wohnungsneubau in berlin, für mich kein vorgeschobenes argument ist. berlin verzeichnet seit einigen jahren ein dynamisches bevölkerungswachstum. dem und auch dem wachsenden bedarf an der unterbringung von geflüchteten menschen, von studierenden und anderen bevölkerungsgruppen, muss durch wohnungsneubau entsprochen werden. damit dieser wohnungsneubau stadtverträglich und sozial angemessen ist, muss jedes einzelne vorhaben sorgfältig vorbereitet und öffentlich erörtert werden. dazu habe ich in einer aktuellen veröffentlichung der hermann-henselmann-stiftung als deren ehrenamtliches vorstandsmitglied einen beitrag verfasst, den ich dieser antwort anfüge.

zu den konkreten bauvorhaben der wbm habe ich in kürze ein gespräch mit dem vorstand und werde mich dort für eine mit den bewohnerinnen und bewohnern der benachbarten wohnhäuser abgestimmte planung einsetzen. eine mögliche bebauung von innenhöfen sehe ich kritisch. eine ergänzende bebauung mit punktförmigen gebäuden entlang der angrenzenden straßen kann ich mir hingegen gut vorstellen.

mit freundlichen grüßen
katrin lompscher