Katrin Lompscher
Katrin Lompscher
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Katrin Lompscher zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Ada A. •

Frage an Katrin Lompscher von Ada A. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Gesundheitssenatorin Lompscher,

entweicht radioaktive Strahlung aus dem Reaktor im Berliner Helmholtz-Forschungsreaktor in Wannsee?

Soeben kam ein Abendschaubericht, dass die Potsdamer Stadtverwaltung plant ab dem 1.September 2011 über die Feuerwehr Jodtabletten an die unmittelbaren AnwohnerInnen zu verteilen.

Wieso werden nicht spätestens jetzt in Potsdam und Berlin Jodtabletten verteilt, wenn radioaktive Strahlung austritt? Wieso informieren Sie die Bevölkerung nicht über die Sachlage?

Wenn die Leute die Jodtabletten zu spät einnehmen wirken sie nicht mehr vorsorglich gegen Schliddrüsenkrebs.Durch den Austritt radioaktiver Strahlung wären alle BerlinerInnen - betroffen je nach Windrichtung mal mehr, mal weniger.

Wieso schaltet ROT-ROT den Reaktor nicht endlich endgültig ab und lassen den Reaktor zurückbauen? Es ist viel zu gefährlich einen Reaktor mitten im dichtbesiedelten Berlin weiter laufen zu lassen! Zumal auf den Reaktor auch noch jederzeit ein Flugzeug stürzen kann.

Mit freundlichen Grüßen
A. Adler

Katrin Lompscher
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Adler,

vielen Dank für Ihre Frage. Als erstes möchte ich sie beruhigen und auch auf die aktuelle Presseberichterstattung zur beabsichtigten Verteilung von Jodtabletten in Potsdam hinweisen. Als Senatorin, die für große Bereiche des Katastrophenschutzes in Berlin zuständig ist, habe ich mich - ehrlich gesagt - über die Ankündigung der Potsdamer Stadtverwaltung gewundert. Das ist nicht nur wenig durchdacht und die Vorab-Verteilung würde im Fall der Falle auch nicht helfen, es trägt vor allem in unverantwortlicher Weise zur Verunsicherung in der Bevölkerung bei.

Um es ganz klar zu sagen. Der Forschungsreaktor ist aktuell wegen Umbauarbeiten und Sonderüberprüfung abgeschaltet. Ein Termin für die Wiederinbetriebnahme steht nicht fest und hängt natürlich von den Ergebnissen der Sonderüberprüfung ab. Generell ist der Betreiber in Kooperation mit dem Land Berlin für die Aufstellung und laufende Aktualisierung von Katastrophenschutzplänen verantwortlich. Diese liegen auch vor.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass der Forschungsreaktor weder in Bezug auf seine Betriebsweise noch auf seine Leistung vergleichbar ist mit einem Kernkraftwerk und dass Fernsehberichte aus letzter Zeit, in denen über anscheinende Sicherheitsmängel berichtet worden ist, nicht zutreffend sind. Weitergehende Informationen finden Sie auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz bei berlin.de

Mit freundlichen Grüßen

Katrin Lompscher