(...) Ihren Fragen entnehme ich, dass diese vor allem an das BMFSFJ und das BMJV gerichtet sind. Durch die fehlende Einbindung der FDP in die interne Arbeit der Bundesregierung sowie die dortige Entscheidungsfindung würde ich Sie daher bitten, sich an das jeweilige Ministerium zu wenden, da mir die erfragten Rechtfertigungen und Gründe nicht bekannt sind. (...)
(...) Wenngleich ein Gesetzentwurf zur Einführung der "Widerspruchslösung" noch nicht vorliegt, möchte ich mich distanzieren von pauschalen Aussagen betreffend eines möglichen illegalen Organhandels zu Gunsten eines "Politikers" oder eines "Reichen". Unabhängig von der künftigen Ausgestaltung muss selbstverständlich sichergestellt werden, dass illegaler Organhandel unterbunden wird. (...)
(...) Der angesprochene Personalmangel rührt, wie ich bereits auch zu den Kinder- und Jugendärzten ausführte, unter anderem daher, dass die Gewinnung von Nachwuchs quantitativ hinter den in den Ruhestand gehenden, beziehungsweise ihre Tätigkeit aufgebenden Ärzten und Hebammen sowie Pflegekräften zurückbleibt. Gleichzeitig führt der demografische Wandel zu einer wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen und ist die Geburtenanzahl in Deutschland unlängst wieder gestiegen, was zu einer Versorgungsknappheit führen kann, beziehungsweise führt. (...)
(...) Darüber hinaus stellen die im Ausschuss vertretenen Fraktionen jeweils einen Berichterstatter für Kindergesundheit und die Interessenvertretung findet auch durch die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderkommission) in der parlamentarischen Arbeit Berücksichtigung. (...) Die von Ihnen angesprochene Schließung pädiatrischer Stationen hat ihren Ursprung im lokalen Mangel an Fachpersonal, der laut Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte unter anderem daran liegt, dass der gegenwärtig gewonnene Nachwuchs hinter der Anzahl der in den Ruhestand gehenden Kollegen zurückbleibt. (...)
Sehr geehrte Frau W.,
(...) Januar 2019 hatte ich dargestellt, dass aus meiner Sicht die Widerspruchslösung prinzipiell gut vertretbar ist. Insofern meine ich, dass es grundsätzlich zumutbar ist, ausdrücklich „Nein“ sagen zu müssen. Allerdings ist die Widerspruchslösung ja kein Zweck an sich, sondern lediglich Mittel zum Zweck höherer Organspendezahlen. (...)