Frage an Katrin Helling-Plahr von Nastassja M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau M.,

gerne möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Tätigkeit als Abgeordnete des Deutschen Bundestages geben.

1. Eines der Dinge, die ich an der Arbeit als Abgeordnete besonders spannend finde, ist, dass jeder Arbeitstag sich vom anderen - mal mehr und mal weniger - unterscheidet. Dabei gibt es, was den parlamentarischen Ablauf anbetrifft, dennoch natürlich wiederkehrende Muster. Grob unterscheiden muss man hier zwischen Sitzungswochen und Nicht-Sitzungswochen. In Sitzungswochen, in denen ich mich in Berlin befinde, dauert mein durchschnittlicher Arbeitstag von 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Je nach Wochentag stehen für mich Gesprächstermine mit Fachgesellschaften, fraktionsinterne Gremiensitzungen, Ausschusssitzungen und Öffentliche Anhörungen auf der Agenda. Meine Abende sind anschließend meist von Podiumsdiskussionen oder Gesprächsrunden zu einzelnen fachpolitischen Fragestellungen geprägt. Zudem kommt es nicht selten vor, dass Plenardebatten, bei denen ich als Rednerin stellvertretend für meine Fraktion auftrete, sich bis in die Nacht hineinziehen. In Nicht-Sitzungswochen befinde ich mich in meinem Wahlkreis und nehme dort so viele Gesprächstermine mit Bürgern, Unternehmen und Einrichtungen wie möglich wahr, deren Anliegen ich als deren politische Vertreterin in meine Arbeit aufnehmen möchte. Parallel zu diesen in Sitzungs- und Nicht-Sitzungswochen anfallenden Aufgaben erarbeite ich gemeinsam mit meinen Fraktionskollegen und meinen Mitarbeitern meine eigenen Initiativen, wie zum Beispiel Gesetzentwürfe, Anträge oder Anfragen an die Bundesregierung. Zudem erhalte ich natürlich sehr viele Zuschriften von Bürgern, die ich schnellstmöglich beantworten möchte. Über meine genauen Aktivitäten informiere ich, wie auch viele meiner Kollegen, laufend über meine Social Media Kanäle und meine Homepage.

2. Auf die Abgeordnetendiäten, die ich gegenwärtig anstelle meiner Einkünfte als Rechtsanwältin beziehe, fallen zunächst Einkommenssteuer und Sozialabgaben, wie Beiträge zur Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung, an. Im Übrigen spende ich jeden Monat an verschiedene Gliederungen meiner Partei. Da ich zwischen Hagen und Berlin pendele, ist es für mich notwendig, zwei Wohnungen gleichzeitig zu unterhalten, für die jeweils entsprechende Kosten anfallen. Derzeit entstehen pandemiebedingt auch Ladekosten des E-Autos für die Fahrten zwischen Berlin und Hagen. Außerdem zahle ich natürlich zum Beispiel KiTa-Beiträge und Essensgeld für meine Kinder.

3. Ich beschäftige insgesamt sechs Mitarbeiter in meinem Berliner Büro und meinem Wahlkreisbüro, die mich bei der Wahrnehmung meines Mandates organisatorisch und fachlich unterstützen. Dafür stellt der Bundestag jedem Abgeordneten einen festen Betrag zur Verfügung, der direkt vom Bundestag an meine Mitarbeiter ausgezahlt wird. Für die Ausstattung ihrer Büroräume stellt der Bundestag zudem eine Büropauschale bereit.

4. Wie oben schon erwähnt ist meine Arbeit im Wahlkreis ein fester Bestandteil meines Alltags als Abgeordnete. Neben den dortigen Terminen lade ich regelmäßig politisch interessierte Besuchergruppen sowie Schulklassen aus meinem Wahlkreis nach Berlin ein, um ihnen einen Einblick in meine hiesige Tätigkeit und die Prozesse des deutschen Parlamentarismus zu geben. Ich freue mich immer sehr darüber, wenn Bürger Interesse daran zeigen und bin natürlich auch per E-Mail für Anliegen und Fragen aus dem Wahlkreis stets erreichbar.

Mit freundlichen Grüßen
Katrin Helling-Plahr