Frage an Katrin Helling-Plahr von Petra F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Zusammenfassung der Anfrage
zu folgenden Fragen bitte ich um Ihre Stellungnahme:
1. Befürworten Sie einen gesetzlichen Zwang zur Impfung mit Masern-(Mumps-/Röteln-) Impfstoff? Wäre ein solcher Impfzwang nach Ihrer Auffassung bei einem einzigen vom statistischen Bundesamt dokumentierten Todesfall im gesamten Bundesgebiet verhältnismäßig?
2. Wie bewerten Sie den fehlenden Wirksamkeitsnachweis der Masernimpfung (es ist lediglich in einigen Fällen der Antikörpertiter feststellbar, eine sichere Immunität nicht)? Es treten bis heute bei Epidemien stets Erkrankungen bei zweifach geimpften Personen auf.
3. Setzen Sie sich für den Gesundheitsschutz aller Kinder ein, indem es aktiv geimpfte Kinder befristet vom Kindergartenbesuch ausschließt? Maserngeimpfte Kinder sind nachweislich Ausscheider des vermehrungsfähigen Impfvirus.
Sehr geehrte Frau F.,
ich persönlich erachte eine Masernimpfpflicht in Anbetracht des Nichterreichens der WHO-Impfraten und den stark steigenden Fallzahlen in Europa als geboten. Die WHO sowie das RKI betonen ausdrücklich, dass eine Herdenimmunität insbesondere für diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, essenziell ist. Vor dem Hintergrund, dass Masern zu den ansteckendsten Viruserkrankungen gehören und für Säuglinge und Kleinkinder nicht zuletzt durch die transitorische Immunschwäche lebensbedrohlich sind, sehe ich die Verhältnismäßigkeit als gegeben an.
Ihre Ausführungen teile ich inhaltlich nicht. Das RKI weist ausdrücklich darauf hin, dass eine deutliche Kausalität zwischen steigenden Impfquoten und einem starken Rückgang der Masern besteht. In Folge einer zweifachen Masernimpfung wird die Effektivität auf bis zu 99% beziffert. Vor diesem Hintergrund von einem fehlenden Wirksamkeitsnachweis zu sprechen, halte ich für nicht haltbar.
Lebendimpfstoffe enthalten darüber hinaus geringe Mengen vermehrungsfähiger Krankheitserreger, die jedoch so abgeschwächt wurden, dass sie die Erkrankung selbst nicht auslösen.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Helling-Plahr MdB