Frage an Katrin Helling-Plahr von Dagmar O. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Frau Helling-Plahr,
Mit Interesse habe ich Ihre Antwort auf die Frage von Herrn Sippel zum Masernschutzgesetz gelesen. Nun möchte ich Sie fragen, ob Sie sich vor der Abstimmung zum Masernschutzgesetz mit dem Beipackzettel mindestens einer für die Umsetzung des Gesetzes vorgesehenen Impfung auseinandergesetzt haben. (Das heißt eine in Deutschland zugelassene und erhältliche MMR oder MMRV -Impfung, z.B MMR-Priorix oder Priorix Tetra beide von Glaxo Smith Kline). Leider hatte ich bei fast allen Antworten (die Abgeordnete bis jetzt zum Thema Masernschutzgesetz auf abgeordnetenwatch beantwortet haben) nicht den Eindruck, dass die Fachinformationen der Impfstoffhersteller zu den betreffenden Impfstoffen, bei den Parlamentariern bekannt sind.
Ich finde, dass Sie als Volksvertreter, die über unsere und unserer Kinder Gesundheit Gesetze verabschieden und eine Impfpflicht einführen wollen, moralisch dazu verpflichtet sind, sich umfassend zum Thema zu informieren. Dazu gehört, ohne Zweifel, auch Kenntnis des Inhaltes mindestens eines Beipackzettels der betreffenden Impfstoffe.
Ist Ihnen z.B. bekannt, dass laut Beipackzettel von Priorix Tetra von gsk (Stand März 2013), Menschen die von der Windpockenkomponente des Impfstoffes einen windpockenähnlichen Hautausschlag bekommen, sich von ungeschützten, gefährdeten Personen fernhalten sollen, weil sie ansteckend sein können?(Absatz 4.4, oben erwähnter Beipackzettel). Somit können durch einen Impfstoff, der für das Masernschutzgesetz eingesetzt werden soll, Immungeschwächte und Schwangere gefährdet werden, obwohl die Befürworter des Gesetzes immer stark betonen (auch Sie betonen in Ihrem Antwortschreiben,dass Säuglinge und Immungeschwächte durch das Gesetz geschützt werden sollen), dass das Gesetz gerade für diese Gruppen sehr wichtig wäre.
Mit freundlichen Grüßen
D. O.
Sehr geehrte Frau O.,
wie vermutlich auch meine Abgeordnetenkollegen setze ich mich selbstverständlich mit dem Für- und Wider bezüglich einer Masern-Impfpflicht auseinander. Bei der medizinischen Bewertung auf dem Markt zugelassener Impfstoffe stütze ich mich auf den aktuellen Stand der Wissenschaft.
Die Nutzung eines Impfstoffs mit oder ohne Varizellen-Komponente steht auch bei Implementierung einer Masern-Impfpflicht jedermann frei. Wenngleich auch eine Varizellen-Impfung natürlich vernünftig ist. Impfwindpocken sind eine seltene Nebenwirkung. Sie verlaufen milde und sind wenig ansteckend. Im Vergleich zu „echten“ Windpocken also das deutlich kleinere Problem.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Helling-Plahr MdB