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Katrin Helling-Plahr
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Frage von Martina G. •

Frage an Katrin Helling-Plahr von Martina G. bezüglich Gesundheit

Wie stehen Sie zu dem Problem der fehlenden medizinischen Versorgung von Patienten mit ME/CFS (G. 93.3)?. Trotz etwa 250.000 ME/CFS-Kranken gibt es de facto keinen Zugang zu einem Minimum an ärztlicher Versorgung. Die meisten Ärzte kennen diese Erkrankung nicht und können diese nicht diagnostizieren. Dies führt zu einer hohen Dunkelziffer mit gefährlichen Konsequenzen für die Erkrankten. Trotzer eindeutiger Faktenlage (laut US-Gesundheitsbehörden wie dem Centers for Disease Control and Prevention) überwiegt in Deutschland der Irrglaube, es handle sich um eine psychische Erkrankung und es werden schädigende Therapien empfohlen (Bewegungstherapie, aktivierende Psychopharmaka). Im Extremfall kann Belastung zu langfristiger Schädigung führen (u.a. Prof. Scheibenbogen, Charité).
In den 30 Jahren meiner Erkrankung habe ich noch keinen Arzt mit minimalen Kenntnissen getroffen. Während Infekte und ständige Grippesymptome die ersten Jahre prägten, kann ich mittlerweile kaum mehr arbeiten gehen. Ich benötige immer wieder Schmerzmittel und Cortison.

Wie kann sowas in Deutschland passieren? Wieso reagieren andere Staaten auf den Forschungsstand. Die norwegische Premierministerin hat sich öffentlich entschuldigt und Besserung gelobt.

Wer kontrolliert die Ärzte bzw. deren Fachgesellschaften? Mir ist bekannt dass die Präsidentin der DEGAM absichtlich wichtige Studien ignoriert hat um ihre merkwürdige Leitlinie durchzuboxen.

Wieso gibt es kaum Forschungsgelder? Trotz eines wirtschaftlichen Schadens in zweistelliger Milliardenhöhe (US-Gesundheitsbehörde) und einem unendlichen Leid für uns und unseren Familien ist der Forschungsetat lächerlich. Vielen Dank.
Freundliche Grüße

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau G.,

vielen Dank für die Zusendung Ihrer Nachricht.

Durch die Organisationsstrukturen innerhalb der Selbstverwaltung obliegt die Kontrolle der Ärzteschaft den Ärztekammern, auf Bundesebene entsprechend der Bundesärztekammer. Eine Einflussnahme der Politik auf medizinische Inhalte ist sowohl in der Forschung als auch bei der Entscheidung über die Übernahme einer Behandlungsmethode in die Regelversorgung explizit nicht vorgesehen.

Die Schaffung eines stärkeren Bewusstseins in der medizinischen Fachwelt ist daher am ehesten über die medizinischen Fachverbände sowie die höchsten Gremien und Institutionen der Selbstverwaltung oder auch Stiftungen möglich, die sich mit der Erforschung neuer Krankheitsformen befassen und sich finanziell dafür einsetzen. Konkret wäre hierfür die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS Ihr Ansprechpartner. Ein weiterer Ansprechpartner wäre gegebenenfalls die Patientenvertretung innerhalb des Gemeinsamen Bundesausschusses.

Als Freie Demokraten setzen wir uns grundsätzlich für technologischen und medizinischen Fortschritt ein. Dies impliziert natürlich auch die Investitionen in Forschung zu Behandlungsmethoden für bisher nicht ausreichend erforschte und berücksichtigte Krankheitsformen, wie die von Ihnen angesprochene ME/CFS. Für Forschungsförderung in der Medizin ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit zuständig - wenden Sie sich mit Ihren Fragen auch gerne an die dortigen Ansprechpartner.

Mit freundlichen Grüßen

Katrin Helling-Plahr MdB

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