Frage von Bendix G. •

Wie genau stellen Sie sich vor die Behandlung von psychisch Erkrankten zu verbessern? Wie stellen sie sich vor spezielle Fachabteilungen auszubauen?

Guten Tag,

ich bin psychisch schwer Erkrankt und bin in verschiedenen Kliniken gewesen, hab mich viel mit Mitpatienten unterhalten und viele schlechte Sachen erlebt. Leider sind die meisten Kliniken nur auf Verhaltenstherapie ausgelegt. Diese ist bei mir persönlich fehlgeschlagen und zeigt keine Besserung. Ich wohne in Hamburg und es gibt nur eine einzige Station, die mir in Hamburg noch helfen könnte und ansonsten müsste ich nach Göttingen, dort wäre die nächste Klinik, die eine entsprechende Fachabteilung hat für Tiefenpsychiologisch ausgerichtete Therapien mit Traumata. Also für den gesamten Norden gibt es für spezielle Krankheiten kaum noch Fachabteilungen. Ich habe über ein komplettes Jahr auf ein Therapieplatz gewartet. Das aktuelle System raubt einem mehr Kraft als man eigentlich überhaupt zur Verfügung hat. Was tun Sie dafür das sich das ändert?

Viele Grüße

Portrait von Katrin Göring-Eckardt
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Frage an Katrin Göring-Eckardt. 

Seelische Belastungen und Erkrankungen nehmen zu und so auch der Hilfebedarf. Schon jetzt finden nicht mehr alle Menschen, die Hilfen in seelischen Krisen benötigen, die passenden Hilfsangebote. Auch die Verfahrensvielfalt hat dabei eine hohe Relevanz. 

Die konkreten Regelungsvorschläge liegen vor, zum Beispiel die Einführung einer eignen Arztgruppe in der Bedarfsplanung für Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen, die hauptsächlich Kinder und Jugendliche versorgen. Oder die Entfristung der Modellvorhaben nach § 64b SGB V – denn mittels dieser Möglichkeiten ist es deutlich leichter, Patient*innen flexibel und passgenau die Hilfe anzubieten, die sie benötigen. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat sehr dafür geworben, diese und andere wichtige und notwendige Verbesserungen für die Versorgung von Menschen in psychischen Krisen noch vor den Neuwahlen gemeinsam im Bundestag zu beschließen. Dafür gab es keine Mehrheit, weil insbesondere FDP und CDU/CSU nicht bereit waren, diesen Weg mitzugehen. 

Die bündnisgrüne Bundestagsfraktion wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass die Versorgung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit psychischen Erkrankungen verbessert wird! Konkrete Vorschläge dazu finden Sie auch im Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen: https://www.gruene.de/artikel/zusammen-wachsen#Download%20Wahlprogramm.

Für weitergehende Fragen wenden Sie sich bitte gern an die zuständigen Fachabgeordneten der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: https://www.gruene-bundestag.de/abgeordnete/

Mit herzlichen Grüßen

Büro Katrin Göring-Eckardt

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