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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Susanne K. •

Was tut ihre Partei, dass tödlich verlaufende Erkrankungen besser geholfen wird (z.B. habituelle Fehlgeburten).

- GKV übernimmt nicht notwendige Diagnosen
- Für notwendige Behandlungen gibt es keine Arzneimittelzulassung bzw. Arzt hat kein Budget (bringt nachweislich etwas - siehe z.B. Infusionen die nur auf Privatrezept verschrieben werden..
- kein Budget für "Diagnostik - belastet den Arzt zu sehr. Daher hat man sechs JAhre Beschwerden und landet in der Psycho Schiene anstatt dass man gegen Borreliose behandelt wird.
- keine zeitnahen Arzttermine
- Regressforderungen der Ärzte daher kein Geld zum verschreiben.
- hohe Zuzahlungen in der Gynäkologie und immunologie
- kein Kündigungsschutz ("Mutterschutz") daher Kündigung nach Fehlgeburt und Einkommenseinbussen
- Rehas werden "abgelehnt", Kuren gibt es nicht im Angebot.
- Bürokratie wie "Überweisungsscheine bei Risiken wie Thrombosen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten. 

In Ihrer Schilderung steckt, wie wir annehmen, sehr viel persönliches Leid. Wir bedauern das sehr. Viele Menschen machen ähnliche Erfahrungen, weil in unserem Gesundheitssystem oft die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten und ihre Gesundheit  nicht ausreichend im Mittelpunkt stehen. Damit aus der Krankenversorgung eine patientengerechte Gesundheitsversorgung wird, muss die Versorgung in der GKV gestärkt und die integrierte Versorgung - also stärkere Kooperation und Vernetzung der verschiedenen Bereiche des Gesundheitssystems - ausgebaut werden. Alle Krankenkassen - gleich ob gesetzlich oder privat - sollen in der Bürgerversicherung um die beste Versorgungsqualität konkurrieren - damit auch gesetzlich Versicherte nicht länger auf Facharzttermine warten müssen.

Die unzeitgemäße Aufgabenverteilung in unserem Gesundheitswesen vermittelt die Illusion einer ärztlichen Allzuständigkeit, die andere Gesundheitsberufe in eine Assistenzrolle drängt. Dies mindert die Attraktivität dieser Berufe  und verschärft damit den ohnehin bestehenden Fachkräftemangel beispielsweise in der Pflege, bei Apothekerinnen und Apothekern sowie weiteren Gesundheitsberufen insbesondere in ländlichen und einkommensschwachen Regionen. Wir wollen die Aufgabenverteilung zwischen den Berufen neu justieren. Hierdurch kann neben einer besseren Kooperation aller Berufsgruppen auch die Autonomie und Attraktivität der jeweiligen Berufe gesteigert werden. Der Reformbedarf umfasst nicht nur die Arbeitsteilung zwischen ärztlichen und so genannten nichtärztlichen Gesundheitsberufen, sondern auch die innerhalb der ärztlichen Berufe. 

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt 

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