Was erwidern Sie anderen Christen, die sich aus religiöser Überzeugung nicht impfen lassen können oder wollen?
Sie sprechen davon, dass „die Impflücke geschlossen“ werden muss. Was erwidern Sie als eine in der evangelischen Kirche sehr engagierte Christin anderen Christen, die sich aus religiöser Überzeugung nicht impfen lassen können oder wollen (z.B.Bewahrung der Schöpfung oder aus ethischen Gründen)?
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage an Katrin Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.
Sie erwähnen es in Ihrer Frage bereits: manche Menschen können sich nicht impfen lassen, beispielsweise, weil sie schwer krank sind. Diese Menschen sind darauf angewiesen, dass die Gesellschaft ihr Bestmögliches tut, um sie zu schützen. Genau dazu fordert das christliche Gebot der Nächstenliebe auf: in unserem Handeln nicht nur unser eigenes, sondern auch das Wohlergehen unserer Mitmenschen zu bedenken. Dabei geht es keineswegs nur um Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Solidarität im Sinne christlicher Nächstenliebe sollten wir auch denen gegenüber zeigen, die unter der Coronapandemie besonders gelitten haben, also beispielsweise Bewohner*innen und Mitarbeitende von Pflegeeinrichtungen, Schüler*innen und Studierende oder (alleinerziehende) Eltern. Der beste Weg, sich selbst und andere zu schützen, ist eine Impfung.
Mit freundlichen Grüßen
Büro Katrin Göring-Eckardt
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