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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Angelika S. •

Warum Braunkohleabbau?

Warum soll jetzt noch Braunkohle abgebaut werden mit allen negativen Konsequenzen für unser Klima, obwohl es seit Jahrzehnten genügend Alternativen gibt. Das geht z. B. aus dem Monitor-Beitrag von 1994 hervor.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Frage an Katrin Göring-Eckardt.

Die energiepolitischen Versäumnisse der Vorgängerregierungen wiegen noch immer schwer und haben Deutschland abhängig gemacht von Staaten wie Russland.  Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Putins auf die Ukraine hat die aktuelle Bundesregierung Deutschland in kürzester Zeit unabhängiger von russischem Gas gemacht. Für die Versorgungssicherheit der Menschen in unserem Land wird dafür bedauerlicherweise übergangsweise mehr Kohle benötigt. 

Abhängig von Faktoren wie dem CO2-Preis oder dem Ausbautempo bei den Erneuerbaren ist es möglich, dass Braunkohlekraftwerke vor 2030 nicht mehr wirtschaftlich sind – und deshalb weniger Kohle benötigt wird. Bündnis 90/Die Grünen in der Bundesregierung setzen sich dafür ein, dass es genau so kommt: Erneuerbare ausbauen, Energie sparen, Wasserstoffkraftwerke ans Netz bringen. Je eher Kohle in Deutschland und Europa unrentabel wird, desto besser.

Deutschland muss so schnell wie möglich aus der Braunkohleverstromung aussteigen. Deswegen muss der Druck gerade auch in Ostdeutschland erhöht werden.

In ihrem ersten Jahr hat die Regierung aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP unter schwersten Bedingungen so viel Klimaschutz auf den Weg gebracht, wie keine Regierung vor ihr. Wir wissen: das reicht nicht, um die Klimakrise aufzuhalten. Wir werden unsere Anstrengungen erhöhen müssen. Entscheidend für die Einhaltung der Klimaschutzverpflichtungen nach dem Pariser Abkommen ist, dass alle Sektoren ihre Ziele einhalten.

Wichtig bleibt, dass wir uns gemeinsam für mehr gesellschaftliche Mehrheiten und noch stärkere Maßnahmen gegen die Klimakrise einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Büro Katrin Göring-Eckardt

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