Ist die sogenannte gendergerechte Sprache überhaupt gerecht?
Sehr geehrte Frau Katrin Göring-Eckardt,
in sprachlichen Konstrukten wie Kund*innen, Ärzt*innen, Jüd*innen, etc. ist die maskuline Form nicht mehr wiederzufinden. Männer sind also nur noch mitgemeint. Wird auf diese Weise nicht das, was Sie kritisieren, nämlich dass Frauen im generischen Maskulinum nur mitgemeint sind, einfach nur umgedreht? Was ist daran gerecht?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Frau Göring-Eckardt hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.
Sprache formt unsere Wirklichkeit. Alle Geschlechter abzubilden macht einen Unterschied. Das generische Maskulinum ist nicht generisch. Es erzeugt im Kopf vor allem männliche Bilder. Eine inklusivere Sprache macht auch andere Gruppen sichtbar. Zu geschlechtergerechter Sprache wird niemand verpflichtet. Jeder Mensch kann für sich entscheiden, dies zu tun oder es zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt